Eine Untersuchung der Non-Profit-Organisation Exodus Privacy offenbart, dass eine enorme Anzahl der im Google Play Store verfügbaren Android-Apps Tracker enthalten, die Nutzerdaten schamlos mit Unternehmen teilen. Besonders verstörend erscheint die Tatsache, dass ebensolche sensiblen Nutzerdaten nebst Google auch Drittfirmen erreichen. Populäre Android-Apps, die Tracker enthalten, sind unter anderem Facebook, Instagram, Spotify, Tinder oder Telegram. Du kannst deine Privatsphäre jedoch schützen, indem du Tracker suchst und eliminierst – so klappt’s.
Android-Apps und Tracker: Finde & eliminiere die Spione
Android-Apps mit Trackern sind keine Seltenheit. Aus Entwicklerperspektive sind diese sogar durchaus sinnvoll, weil sie helfen, Fehlfunktionen zu untersuchen, die eventuell bei anderen Android-Versionen nicht auftreten. Weiterhin kann durch Tracking nachvollzogen werden, welche Funktionen innerhalb von Android-Apps intensiv oder gar nicht genutzt werden.
Doch manch eine unscheinbare Android-App mit Tracker geht leider einen Schritt weiter und spioniert dich klammheimlich aus beziehungsweise teilt deine Daten mit Drittanbietern. Besonders hinterhältig: Zahlreiche große Unternehmen vergraben die Informationen über genutzte Tracker in umfangreichen Datenschutzerklärungen, die sich kaum jemand durchliest – du als Nutzer verlierst.
Dies verdeutlichen Analyseergebnisse der Datenbank der Organisation Exodus Privacy vom März 2019, deren Fundus an infizierten Android-Apps mit Trackern fortwährend wächst. Demnach muss in praktisch jeder untersuchten App-Kategorie damit gerechnet werden. Auf deinem Smartphone befinden sich also höchstwahrscheinlich einige Anwendungen, denen du nicht uneingeschränkt trauen solltest, berichtet pcwelt.
App-Tracking: So schützt du deine Privatsphäre
Willst du den Datendiebstahl unterbinden, so kannst du zunächst die von dir installierten Android-Apps auf Tracker untersuchen lassen. So funktioniert’s:
- Suche in der Exodus-Datenbank nach den besagten Apps auf deinem Telefon.
- Erhältst du für deinen Suchbegriff zu viele Treffer, suche im Google Play Store nach der Android-Kennung der App (etwa „com.facebook.katana“ für die Facebook-App, die in der Play-Store-URL steht.
- Nutze daraufhin diese Kennung als Suchbegriff. Wirst du nicht fündig, kannst du mithilfe dieser Kennung bei Exodus eine kostenlose Analyse anfordern
Weiterhin kannst du auch die Exodus-Privacy-App installieren, um einen Analysebericht aller installierten und „verseuchten“ Apps zu erhalten.
Aber: Die besagte App ist nicht im Google Play Store verfügbar, da sie gegen Googles Interessen und Richtlinien verstößt. Um die App downzuloaden, musst du stattdessen alternative App Stores wie F-Droid aufsuchen. Um eine solche Installation durchzuführen, musst du außerdem vorübergehend die Installation aus anderen Quellen als dem Google Play Store zulassen. Die entsprechende Option findest du in den Einstellungen unter dem Menüpunkt Sicherheit.
Entscheide selbst: Zwischenlösung oder Deinstallation
Steht das Ergebnis deiner Android-App-Tracker-Analyse fest, kannst du natürlich selber entscheiden, ob du diese weite nutzen oder komplett deinstallieren möchtest. Als Zwischenlösung kann ansonsten die App „Blokada“ fungieren, die nicht nur Werbung blockiert, sondern auch Tracker.
Um dir auf dich angepasste Werbung zeigen zu können, trackt Google übrigens auch dein Android-Handy. Gegen das Handy-Tracking wurde jetzt eine DSGVO-Beschwerde eingereicht. Doch nicht nur Google und Drittanbieter spionieren, auch Hochschulen behalten Studenten mittels Tracking-Apps im Auge.