Eigenen Angaben nach nutzen etwa zwei Milliarden Menschen WhatsApp. Doch aus dieser Summe könnte demnächst eine nicht unerhebliche Anzahl verschwinden. Im Vereinigten Königreich wurde nämlich ein Gesetz auf den Weg gebracht, das die Überprüfung von privaten Nachrichten durchsetzen könnte.
WhatsApp könnte aus Vereinigten Königreich verschwinden
Wie die BBC berichtet, handelt es sich hierbei um die „Online Safety Bill“ des Vereinigten Königreiches. Im Rahmen dessen erhält das Office of Communications (Ofcom) die Autorität, von Messengern wie WhatsApp zu verlangen, Technologien zur Überprüfung von privaten Nachrichten einzusetzen.
WhatsApp-Chef Will Cathcart ist das ein großer Dorn im Auge. Schließlich wird man bei der Anwendung nicht müde, die eigene Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu betonen und damit maximale Privatsphäre zu versprechen. Deshalb stellt sich Cathcart vehement gegen das neue Gesetz.
Eher soll WhatsApp im Vereinigten Königreich verboten werden, als dass man die eigene Sicherheit und damit Privatsphäre der Nutzerschaft reduziert. Laut Zahlen von Backlinko vom Januar 2022 könnten damit etwas über 30 Millionen Menschen den Zugriff verlieren.
WhatsApp-Verbot auch anderswo vorstellbar?
Cathcart stellt sich damit an die Seite des Konkurrenz-Messengers Signal, bei dem man zuvor ebenfalls in Aussicht stellte, das britische Geschäft wegen des Gesetzes einstellen zu wollen. Für den WhatsApp-Chef könnte das Gesetz nur der erste Schritt von vielen auf der ganzen Welt sein:
„Wenn eine liberale Demokratie sagt: ‚Ist es ok, die private Kommunikation von allen nach illegalen Inhalten zu durchsuchen?‘, dann könnte das andere Nationen auf der Welt dazu ermutigen, sehr verschiedene Definitionen von illegalen Inhalten zu haben, um dieselbe Sache [dasselbe Gesetz] vorzuschlagen.“
WhatsApp-Chef Will Cathcart
Kurz zuvor wurde WhatsApp im Iran verboten. Man habe aber noch nie eine liberale Demokratie erlebt, die einen solchen Schritt gehen könnte. In der „Online Safety Bill“ geht es vordergründig um die Identifikation und Löschung kindesgefährdender Inhalte. Die Regierung ist der Auffassung, dass die Nachrichtenverschlüsselung die Verfolgung solchen Materials behindern würde. Technologiefirmen müssten sicherstellen, dass ihre Plattformen nicht zur „Brutstätte von Pädophilen“ werden, so das britische Innenministerium.
Quellen: BBC, Backlinko
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