Über den staatlich geförderten AppChecker der Plattform Mobilsicher geben Sicherheitsfachleute Hinweise darauf, was sich alles in zum Teil sehr beliebten und weit verbreiteten Anwendungen verbirgt. Häufig zeigt sich dabei, welche Apps man doch besser löschen sollte.
Wetter-Apps löschen: Diese Exemplare haben mehr als 10 Tracker
Nicht immer ergibt sich auf den ersten Blick, ob es ratsam ist, gerade eine populäre App wieder zu löschen. So zumindest bei den folgenden Beispielen, denn der Clime: Regen- und Wetterradar und Wetter Live° wurden allein im Google Play Store bereits über zehn beziehungsweise sogar mehr als 50 Millionen Mal heruntergeladen.
Verfügbar sind die Anwendungen aber auch für iOS-Nutzerinnen und Nutzer. Laut Entwickler*innen handelt es sich dabei um einen umfassenden „Wetter-Tracker direkt auf Ihrem Gerät“ beziehungsweise um „detaillierte Vorhersagen zum Wetter, Wetterkarte mit Niederschlagsinformationen, Regenradar und rechtzeitige Wetterwarnungen“.
Beide beinhalten Echtzeit-Radarbilder, Niederschlags- und Temperaturvorhersagen, Wetterwarnungen, lokale Wetterdaten und weitere Funktionen, die ihre Nutzerschaft über jegliche Wetteränderungen auf dem Laufenden halten soll. Laut den Bewertungen bei Google Play mit durchschnittlich 4,3 von fünf Sternen (Clime) sowie 4,5 von fünf Sternen (Wetter Live°) erfüllen sie auf den ersten Blick die Erwartungen.
Die Analyse des AppCheckers zeigt allerdings, dass bei beiden Anwendungen zumindest aufgepasst werden sollte. Denn den Fachleuten zufolge beinhaltet sie gleich zwölf sowie 13 Tracker und verlangen diverse Zugriffsrechte – zum Teil sogar ohne Zustimmung der Nutzerin oder des Nutzers.
Lesetipp: So kannst du Apps löschen (iOS & Android)
Diese Rechte verlangt die Wetter-App
Durchgeführt hatte man einen Schnelltest für Clime (am 28. März 2024 mit der Version 1.72.3) sowie einen Schnelltest mit Wetter Live° (am 16. November 2023 mit der Version 7.8.0). Dazu heißt es von den Expert*innen zu beiden Apps: „In der Installations-Datei der App haben wir Hinweise auf eingebaute Software-Module von einem oder mehreren Drittanbietern gefunden. Diese Analyse ermöglicht nur eine grobe Einschätzung der App. Apps nehmen im Betrieb meistens noch zu weiteren Anbietern Kontakt auf. Umgekehrt werden nicht alle gefundenen Anbieter in jedem Fall kontaktiert.“
Darunter gelistet sind verschiedene der besagten Anbieter, die laut Mobilsicher zum Teil eine Nutzungsanalyse durchführen oder als Datenhändler ausgewiesen sind. Diese verarbeiten Daten vornehmlich zu Werbezwecken und analysieren, wie beispielsweise das Unternehmen Adjust, „auf welche Werbebanner Nutzer*innen geklickt haben, um zum Beispiel zur App-Installation zu gelangen.“ Dazu muss man „in der Lage sein, Nutzer*innen auf allen Webseiten im Internet möglichst eindeutig zu erkennen“.
Die Apps zu löschen, kann sich neben der extremen Werbeanalytik aber auch aus anderen Gründen lohnen. So verlangen beide Anwendugnen elf verschiedene Berechtigungen, von denen nur jeweils drei bei Anwenderinnen und Anwendern aktiv angefragt werden. Die restlichen sind „nicht zustimmungspflichtig“, wie es heißt.
Dazu zählen:
- Aktivitätserkennung (Clime)
- Auf alle Netzwerke zugreifen (Clime und Wetter Live°)
- Beim Start ausführen (Clime und Wetter Live°)
- Google Play-Rechnungsdienst (Clime und Wetter Live°)
- Netzwerkverbindungen abrufen (Clime und Wetter Live°)
- Netzwerkverbindungen herstellen und trennen (Clime und Wetter Live°)
- Ruhezustand deaktivieren (Clime und Wetter Live°)
- Vordergrunddienst ausführen (Clime und Wetter Live°)
- WLAN-Verbindungen abrufen (Wetter Live°)
Wer sich nicht allzu transparent präsentieren möchte, nur um das Wetter abzufragen, sollte die Apps löschen. So gibt es laut dem AppChecker zum Beispiel diverse Alternativen, die über null oder nur sehr wenige Tracker verfügen.
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Quellen: AppChecker (Mobilsicher)
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