Autumn Knepper und Adam Marsh aus Vancouver, Washington, waren mit dem Service eines Dachdecker-Unternehmens so unzufrieden, dass sie ihrem Frust im Internet Luft machten. Nun jedoch führte die entsprechende Google-Bewertung zu rechtlichen Maßnahmen, die unter anderem eine Strafe von 112.000 US-Dollar, also fast 100.000 Euro, nach sich ziehen könnten.
Dreiste Google-Rezension? Vorwurf der Verleumdung führt zu Klage
Stein des Anstoßes waren zwei Telefonate, die das Paar mit der Rezeptionistin des Dachdeckers Executive Roof Services (ERS) geführt hatte. Diese soll Knepper zufolge ablehnend reagiert und Informationen verweigert haben, wann das Unternehmen einen Auftrag für ihn und seine Freundin ausführen könne.
„Sie sagte ich müsste mir diese (Informationen) von meinem Vermieter holen. Ich bat darum, mit dem Manager sprechen zu können und sie lachte mich aus. Sie sagte ich würde sie beleidigen, und dass sie die Büromanagerin sei. Sie legte auf“, erklärte Knepper. Auch Marsh berichtete eine angeblich ähnliche Erfahrung mit der Rezeptionistin. Im Anschluss daran veröffentlichten beide ihre Google-Bewertung.
Besitzer meldet sich nach Google-Rezension
Kurz darauf soll sich Michael Mecham, der Firmeninhaber, bei Knepper gemeldet haben: „Er sagte, dass er wüsste wo ich wohne. Er sagte er (…) würde liebendgern hunterttausend Dollar ausgeben, um mich zu verklagen. Nach einer zusätzlichen Textnachricht, die Google-Rezension zu entfernen, „bevor mehr Schaden angerichtet wird“, rief Knepper die Polizei.
Im Juni dann wurde das Paar im Namen von Executive Roof Services wegen Verleumdung auf 112.000 US-Dollar verklagt, wie Newsweek berichtet. Der Anwalt des Unternehmens, David Bowser, erklärte die Klage richte sich auf die Absicht hinter der Google-Bewertung des Paares, die „unangemessen“ gewesen sei: „Sie schadeten ERS absichtlich durch das Posten der 1-Sterne-Bewertung mit dem Zweck, einen (Auftrags-)Bericht zu erhalten, zu dem sie nicht berechtigt waren.“
Dass es Menschen gibt, die mit Rezensionen sogar Geld erpressen wollen, zeigt ein anderer Fall. Schon 2019 forderten Erpresser 300 Euro Schutzgeld und drohten mit schlechten Google-Bewertungen und anderen gefälschten Reviews.
Quelle: BusinessInsider, Newsweek