Der deutsche Autobauer BMW hat mehrere Veranstaltungen abgehalten, um seine Mitarbeiter auf die Zukunft vorzubereiten, berichtet Business Insider unter der Berufung auf Bloomberg. Von Januar bis April haben insgesamt 14.000 Ingenieure, Manager und Marketing-Mitarbeiter daran teilgenommen. Die Präsentation zu Beginn der Veranstaltungen wird als eine Mischung aus Motivationsrede und Horrorfilm beschrieben.
Erst taucht auf der Leinwand im Auditorium ein Bild einer Mercedes-Limousine auf, dann SUVs von Porsche und Jaguar. Schließlich ein Foto von Elon Musk. „Wir sind in der Mitte eines elektrischen Sturmangriffs“, kommentiert der Vortragende das Foto des Tesla-CEOs: „Wir müssen das sehr ernst nehmen.“ Für Bloomberg ist klar, dass den Mitarbeitern hier Angst gemacht werden soll. Angst vor einer Zukunft, in die BMW noch weiter hinter der Konkurrenz zurückgefällt.
BMW im Schatten von Tesla
Gegenüber Business Insider bestätigt BMW, dass diese Eventreihe stattgefunden hat und Mitarbeiter dort auf die Unternehmensstrategie „Number One Next“ eingestimmt wurden. Ob tatsächlich diese Worte bei der Präsentation gefallen sind, könne man nicht bestätigen oder dementieren, inhaltlich sei die Botschaft aber korrekt. Den Mitarbeitern Angst zu machen sei laut BMW nicht das Ziel des Vortrags. Dies sei eine Interpretation der Bloomberg-Redakteurin, die vor Ort war.
Mit dem reinen Elektroauto i3 und dem Hybrid-Sportwagen i8 schien BMW 2013 bei der Elektroauto-Revolution ganz vorne mit dabei zu sein. Seitdem ziehen Konkurrenten wie Tesla und Nissan aber davon. Für Analysten ist BMW schon stark zurückgefallen, was Elektroautos angeht. Außerdem sei die Führung bei Innovationen verloren gegangen und es fehle der Mut um etwas gänzlich Neues zu entwickeln.
iNext
Ein Hoffnungsschwimmer soll das Projekt iNext sein, eine sportliche, rein elektrische Limousine, die auch autonom fahren kann. Die Serienreife soll 2021 erlangt werden. Das Ziel des Projekts dürfte klar sein: Ein Gegenstück zum Tesla S und den anderen, hochpreisigen Elektroautos, an denen viele Hersteller derzeit arbeiten.