ZF Friedrichshafen, einer der größten Automobil-Zulieferer der Welt, hat mehrere autonome Technologien präsentiert, die Unfälle im Straßenverkehr verhindern sollen. ZF sieht die Technologien als Vorstufe zum echten selbstfahrenden Auto. So soll künftig eine sogenannte „Geisterfahrer-Bremse“ in Fahrzeuge integriert werden. Erkennt das Fahrzeug per Kamera oder Navigationsdaten, dass man versehentlich in die Gegenrichtung der Spur fährt, wird der Fahrer gewarnt. Reagiert der Fahrer nicht, macht das Fahrzeug eine Notbremsung.
Um Unachtsamkeit zu verhindern, soll zudem künftig eine Kamera im Rückspiegel eingebaut werden, die die Augen des Fahrers beobachtet. Sind die Augen nicht auf die Straße gerichtet oder gar geschlossen, warnt das System den Nutzer. Erst nach den Warnversuchen wird interveniert und das Fahrzeug sucht sich selbstständig eine sichere Stelle zum Anhalten. Laut dem Automobilzulieferer können beide Technologien bereits in Serienfahrzeuge integriert werden, sofern dies von den Herstellern gewünscht wird.
Umrüstung auf Elektromotoren
Laut Zeit Online demonstrierte ZF mehrere Technologien auf dem Event in Wien, unter anderem auch eine automatische Bremse vor Temposchwellen. Diese sollen per Kamera erkannt werden. Sollte sich der Fahrer zu schnell nähern, reduziert das Fahrzeug selbstständig die Geschwindigkeit auf ein sicheres Niveau. Auch Sperren einzelner Fahrspuren, beispielsweise durch Baustellen, sollen so erkannt werden. Das Fahrzeug kann bei einer derartigen Situation auf Wunsch selbstständig die Spur wechseln.
ZF hat im Zuge der Präsentation auch seine neues Achssystem mStars gezeigt, mit der Fahrzeuge relativ einfach auf Elektromotoren umgerüstet werden können. Der Elektromotor ist fest mit der Achse verbunden, die um bis zu acht Grad mitlenken kann. So sollen sanfte Richtungskorrekturen möglich sein. Auf Wünsch könne die mStars-Achse auch vorne und hinten verbaut werden, um aus dem Fahrzeug ein Allrad-Elektrofahrzeug zu machen.