Nach Todesdrohungen gegen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ist ein Mann in Untersuchungshaft genommen worden. Der 23-Jährige habe damit gedroht, den Präsidenten am französischen Nationalfeiertag am 14. Juli zu töten, verlautete am Montag aus Justizkreisen. Demnach wollte er sich eine Schusswaffe kaufen und auch Angehörige von Minderheiten angreifen.
Der Mann, der sich selbst als „Nationalist“ bezeichnet und rechtsextremen Ideologien nahestehen soll, wurde demnach bereits vergangene Woche in der Pariser Vorstadt Argenteuil festgenommen. Bei der Festnahme bedrohte er die Beamten mit einem Messer. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen eines „individuellen Terrorvorhabens“ eingeleitet.
Der 23-Jährige soll Angriffe auf „Muslime, Juden, Schwarze, Homosexuelle“ geplant haben, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Gegenüber den Ermittlern gab er auch an, er habe Macron am 14. Juli töten wollen.
Internetnutzer wurden auf ihn aufmerksam
Der Verdächtige war im Internet bei der Suche nach einer Schusswaffe aufgefallen. Mehrere Internetnutzer meldeten ihn der Polizei, nachdem er in einem Gaming-Forum fragte, wo er eine Kalaschnikow-ähnliche Waffe kaufen könne. Welches Forum das war, ist derzeit nicht bekannt. Nach Ermittlerangaben wurden in seinem Auto drei Küchenmesser gefunden. Eine Auswertung seines Computers ergab, dass er sich im Internet über mögliche Ziele informiert hatte.
Der Mann war bereits in der Vergangenheit wegen Anstachelung zum Rassenhass und Terrorverherrlichung zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte die Taten des rechtsradikalen Attentäter Anders Behring Breivik gelobt, der im Juli 2011 bei zwei Anschlägen in Norwegen 77 Menschen getötet hatte.
14. Juli
Macron nimmt kommende Woche am französischen Nationalfeiertag die traditionelle Militärparade auf den Pariser Champs-Elysees ab. Gast ist in diesem Jahr US-Präsident Donald Trump. Am 14. Juli jährt sich außerdem zum ersten Mal der Anschlag von Nizza mit 86 Toten.
Am 14. Juli 2002 hatte ein Mann versucht, den damaligen französischen Staatschef Jacques Chirac während der Militärparade mit einem Gewehr zu erschießen. Der Präsident blieb unverletzt. Der rechtsextreme Angreifer wurde überwältigt und später zu zehn Jahren Haft verurteilt.