Die Facebook-Firma Oculus versucht bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr, die Verkäufe ihrer Spezialbrille für virtuelle Realität mit einer starken Preissenkung anzukurbeln. In einer auf mehrere Wochen begrenzten Aktion gibt es die Oculus Rift und Controller zur Steuerung seit Montag für 399 Dollar in den USA und 449 Euro hierzulande zu kaufen. Das sind noch einmal rund 200 Dollar beziehungsweise Euro weniger als zuletzt und damit ist das Paket für die Hälfte des Startpreises im vergangenen Jahr zu haben. Im Frühjahr hatte Oculus den Preis bereits dauerhaft gesenkt.
Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg zeigt sich immer wieder überzeugt, dass virtuelle Realität, bei der Nutzer in künstliche, digitale Welten eintauchen können, ein großes Potenzial hat. Neben Spielen sieht er Bildung und zum Beispiel den Verkauf von Reisen oder das Immobiliengeschäft als mögliche Anwendungen. Zuckerberg kaufte Oculus, einen Pionier bei VR-Brillen, vor über drei Jahren für rund zwei Milliarden Dollar und Facebook investierte danach auch massiv, um die Rift zur Marktreife zu bringen.
Harter Wettbewerb mit VR-Brillen
VR-Brillen blieben jedoch eines breiteren Angebots von Geräten mit Konkurrenzmodellen wie die Vive von HTC und Sony Playstation VR ein Nischengeschäft. Und Oculus liegt dabei laut Marktforschern deutlich hinter den Rivalen zurück. So kam Sony nach Berechnungen der Analysefirma IDC im ersten Quartal bei insgesamt knapp 2,3 Millionen weltweit verkauften VR-Brillen auf einen Marktanteil von 18,8 Prozent. HTC mit der Vive sahen die Analysten bei 8,4 Prozent und Facebook bei 4,4 Prozent.
Die Preisaktion von Oculus dürfte auch Spekulationen über eine neue Generation der Rift befeuern, die zum Weihnachtsgeschäft angekündigt werden könnte.