Egal wo man ist, ob im Kino, Restaurant, Supermarkt oder Bekleidungsgeschäft – fast überall kann man bargeldlos mit EC- oder Kreditkarte bezahlen. Einige Konsumenten fordern sogar die Abschaffung der Bargelds und einen kompletten Umstieg auf Karten- und Mobilzahlungen. Europa liegt dabei hinter den USA, Grund dafür ist die Bevölkerung. Viele Verbraucher können sich noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass man als Konsument durch seine Karte komplett transparent wird. Das Kaufverhalten ist dadurch nachvollziehbar und persönliche Daten lassen sich einfacher durch den Transaktionsverlauf herauslesen, wie beispielsweise wann jemand wo einkaufen geht und was er oder sie üblicherweise dabei erwirbt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will deshalb mithilfe einer neuen Technologie, den „Instant Payments“, bargeldlose Zahlungen attraktiver und einfacher machen. Doch was nützt diese neue Technologie der breiten Öffentlichkeit, also den Konsumenten?
„Instant Payments“
Diese Methode ist das neueste, was es im konventionellen, bargeldlosen Handel gibt. Hierbei werden Transaktionen innerhalb von maximal zehn Sekunden abgeschlossen, inklusive Zahlung. Im Moment braucht dieser Vorgang im Inland einen bis zwei Tage und im Ausland kann es bis zu einer Woche dauern, erst dann hat der Händler das Geld tatsächlich auf dem Konto. Der größte Vorteil besteht also für den Händler, allerdings lässt sich aus diesen Vorteilen auch ein Nutzen für den Konsumenten ziehen. Bei Online-Käufen kann der Händler, da er das Geld schneller hat, es auch schneller senden, also ist die Ware in kürzerer Zeit beim Käufer. Das System führt dazu, dass mehr Verkäufer bargeldlose Bezahlungen unterstützen. Privatkäufe könnten per Kartenzahlung schnell und sicher abgewickelt werden. Außerdem sollen keine Bankdaten an Dritte weitergegeben werden und Sicherheitslücken wolle man vermeiden.
Kritik am System
Der Fußabdruck, den man zwangsläufig hinterlässt, wenn Bezahlungen nur noch mit Karte möglich sind, zeigt alles mögliche an. Am Privatleben eines Menschen lässt sich sehr viel herauslesen, vom Lieblingssupermarkt zu den Zeiten, in denen man üblicherweise einkauft, Ernährung, Hobbies, Freizeitaktivitäten, Orte an denen man oft ist wie Lieblingsrestaurant und -bar. Alles wird zu bürokratischen Zwecken gespeichert und mit der Abschaffung des Bankengeheimnisses kann der Staat jegliche Informationen zu Transaktionen einsehen.
EZB und Staat treiben dieses Konzept voran, weil dadurch unter anderem der Handel mit Falschgeld verhindert und Geldwäsche erschwert werden soll.