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4DX: Im Kino mit Gerüchen, Nebel und wackelnden Sesseln

In Wien wird Österreichs erstes Kino mit 4DX-Technik eröffnet. Die Kollegen von futurezone.at konnten sich „Planet der Affen: Survival“ vorab ansehen.

Unsere österreichischen Nachbarn sind uns, was die Kinotechnik angeht, einen Schritt voraus. In Deutschland ist noch keines der neuartigen Filmhäuser zu finden. Um euch aber dennoch einen Eindruck geben zu können, wie es sich anfühlt, einen Film in „4D“ zu schauen, haben unsere Kollegen ihre Erlebnisse für euch festgehalten.

Wer schon einmal in einem Vergnügungspark war, kennt sie vielleicht: 3D-Kinosäle, bei denen die Sessel wackeln und einem Wind ins Gesicht geblasen wird, um etwa eine Achterbahnfahrt oder einen Flug durch das All zu simulieren.

Die in Seoul entwickelte Technik 4DX setzt diese und mehr Effekte für Hollywood-Blockbuster um und stattet Kinos auf der ganzen Welt damit aus. Im Wiener Gasometer wird Anfang August nun der erste 4DX-Kinosaal Österreichs eröffnet. Die futurezone war vorab bei einer Vorstellung von „Planet der Affen: Survival“.

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Die Warnhinweise, die vor Vorstellungsbeginn gezeigt werden, lassen schon einiges erhoffen: So sind keine heißen Getränke erlaubt, man solle außerdem die Kleidung „vor starken Gerüchen schützen“. „Die Effekte können unerwartet eintreten und von intensiver Wirkung sein“ – heißt es. Genau das hoffe ich auch.

Mittendrin statt nur dabei

Leise schleichen Soldaten durch den Urwald, mir steigt dabei der Geruch von Waldmeister in die Nase, der Sitz neigt sich leicht zurück. Dann Schüsse, die Sessel beginnen zu vibrieren, Blitzlichter erhellen den Saal, Wind bläst mir ins Gesicht.

Eine Explosion löst dann eine Nebelmaschine aus, es sieht aus, als würde Rauch vor der Kinoleinwand aufsteigen. Etwas später ziehen sich die Affen in ihre Höhle hinter einem Wasserfall zurück, Sprühnebel wird in den Saal geblasen, so, dass ich die Wassertropfen auf der Haut spüre.

Manchmal ablenkend

Die Spezialeffekte werden laut den 4DX-Machern gemeinsam mit den Produzenten und Regisseuren der großen Hollywood Filmstudios entwickelt und wirken bei einem großen Teil der Szenen durchaus passend. Vereinzelt lenken mich Sprühnebel, Blitze und Wackelsessel aber auch ab und anstatt mich wirklich auf die Atmosphäre des Films einzulassen, frage ich mich eher, was wohl als nächstes passiert, oder ob der Geruch von der Leinwand oder doch vom Popcorn des Sitznachbarn kommt.

Fazit

Spaß macht das 4DX-Erlebnis dennoch, auch deswegen, weil mit Gerüchen und Wasserspritzern sparsam umgegangen wird. Die Sinne werden also nicht überfordert, zumindest nicht bei „Planet der Affen“. Bis Ende 2017 will Hollywood Megaplex 20 Titel für das 4DX-Kino bringen, darunter „Cars 3: Evolution“, „Justice League“ oder „Star Wars: The Last Jedi“. Es sind genau diese schnellen Blockbuster-Titel, für die eine Technik wie 4DX Sinn macht. Ein ruhiger Arthouse-Film, der in erster Linie von Dialogen lebt, macht mit 4DX also naturgemäß wenig Sinn.

Die südkoreanische Technik ist durchaus ein Argument, um den Flat-TV mit Surround-Anlage für einen Abend gegen den Kinosaal einzutauschen. Vorausgesetzt es ist ein guter Film. Denn 4DX alleine wird aus einem Schinken keinen Blockbuster machen. Laut Hollywood Megaplex will man bald auch Konzerte und Dokumentationen in dem Saal zeigen. Ob 4DX hier aber wirklich einen Mehrwert bietet, bleibt abzuwarten.

Kosten

Die notwendige Ausstattung für einen 4DX-Saal ist kostspielig: 1,3 Millionen Euro hat Hollywood Megaplex in den 4DX-Saal investiert. Dieses Geld will wieder verdient werden, der Aufschlag für das Spezialeffektkino im Gasometer beträgt fünf Euro pro Ticket, insgesamt beginnt eine Karte für eine Vorstellung in den Randzeiten bei zwölf Euro.

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