Bereits Pokémon Go oder das Gameboy-Gehäuse für Smartphones haben eindrucksvoll bewiesen, dass aus einem Aprilscherz schnell Realität werden kann. So auch im Fall des eigentlich sinnlosen HTTP-Statuscodes 418: Eigentlich war das 1998 mit RFC 2324 vorgeschlagene „Hyper Text Coffe Pot Control Protocol“, eine Erweiterung des HTTP-Protokolls für Kaffeekannen, nur ein Aprilscherz. Doch der gut dokumentierte Standard wurde, obwohl es kein offizieller Teil von HTTP ist, in zahlreichen Projekten implementiert und erhielt am 1. April 2014 sogar eine Erweiterung, mit der Teekannen unterstützt wurden.
Easter Egg
Der bekannteste Teil von HTCPCP, der Fehlercode 418 („Ich bin eine Teekanne. Jeder Versuch, mit mir Kaffee zu brauen, sollte mit dem Statuscode 418 ‚Ich bin eine Teekanne‘ beantwortet werden“) wurde in zahlreichen Software-Projekten, beispielsweise Node.js, ASP.NET und Googles Go, als Easter Egg implementiert. Ebendas war jedoch Mark Nottingham, Vorsitzender der für HTTP zuständigen Internet Engineering Task Force, ein Dorn im Auge. Nottingham beantragte, dass der Code gelöscht werde, da man ihn künftig brauchen könnte. „Ich weiß, dass das lustig ist und einige Leute das zum Spaß implementiert haben, aber es sollte nicht das Kernprotokoll verunreinigen.“
Community für den Erhalt
Die Antwort der Community war eindeutig: Zahlreiche Nutzer protestierten gegen eine Löschung und richteten die Plattform „Save 418“ ein. Sowohl ASP.NET als auch Node.js wollen den Statuscode beibehalten, Google will die Situation mit der nächsten großen Version neu beurteilen. Nottingham sah daraufhin seinen Fehler ein und veranlasste, dass der Fehlercode 418 offiziell der „Teekannen“-Meldung zugewiesen wird. Ein erster Entwurf, in dem der Code reserviert wird, wurde bereits öffentlich gemacht.
Kurioserweise wird damit aus HTCPCP ebendas, worüber sich Autor Larry Masinter lustig machen wollte. Er sah den Antrag als Satire auf die zahlreichen schlechten HTTP-Erweiterungen an, die immer wieder vorgeschlagen wurden.