Das Great 78 Project wird vom Internet Archive, George Blood und dem Archive of Contemporary Music unterstützt und hat es sich zum Ziel gesetzt, alte Schallplatten, die mit 78 Umdrehungen pro Minute (RPM) laufen, für Forscher und Musikfans zu erhalten und zu archivieren, wie opensource.com berichtet. Für den Anfang werden 200.000 Schallplatten digitalisiert, die das Projekt bisher für seine Sammlung zusammentragen konnte. Die Kollektion soll aber laufend erweitert werden.
Format nicht mehr verfügbar
Das 78-RPM-Format ist heute nicht mehr in Gebrauch, war aber vom 19. bis ins mittlere 20. Jahrhundert ein Standard, der etwa von alten Grammophonen genutzt wurde. Die Schallplatten mit einem Durchmesser von zehn Zoll waren meist aus Schellack und fassten pro Seite etwas weniger als vier Minuten Musik. Die Aufnahmen waren im Normalfall auf einen Kanal begrenzt und durch das verwendete Schallplattenmaterial anfällig für Rauschen.
LPs nicht lagerstabil
Die Schellackscheiben sind zudem nicht so lagerstabil wie die Vinylscheiben, die heutigen Schallplattenfans geläufig sind. Deshalb hat sich das Great 78 Project der Erhaltung möglichst vieler der darauf enthaltenen Aufnahmen gewidmet. Urheberrechtliche Fragen sollten aufgrund des Alters vieler Aufnahmen kein großes Problem darstellen. Auf der Webseite des Projekts wird aber darauf hingewiesen, dass die digitalisierten Aufnahmen lediglich für Forschung, Unterricht und private Erkundung genutzt werden sollen und das Projekt selbst keine Verantwortung für den rechtlichen Status übernimmt.
Sound wie damals
30.000 digitalisierte Songs sind bereits auf der Webseite verfügbar, als Stream oder zum Download in verschiedenen Audioformaten. Die Audioqualität schwankt stark, das allgegenwärtige Rauschen entbehrt allerdings nicht eines gewissen Charmes. Wer zuhause noch alte 78-RPM-Schallplatten liegen hat und nicht weiß, was damit anzufangen ist, sollte sich überlegen, diese zur Digitalisierung an das Great 78 Project zu schicken.