Trump attackierte Sportler am Freitag und Samstag scharf, wenn sie sich weigern sollten, während des in den USA vor Beginn von Partien üblichen Anstimmens der Nationalhymne aufzustehen. Vor Anhängern in Alabama forderte er die Clubbesitzer auf, solche „Hurensöhne“ sofort vom Feld zu holen. Anschließend legte er auf Twitter nach: Wenn ein Spieler „das Privileg wolle, Millionen Dollar (…) zu machen“, dann müsse er auch die amerikanische Flagge respektieren und sich während der Hymne erheben. „Wenn nicht, BIST DU GEFEUERT. Finde was anderes zu tun!“
Der ehemalige Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, hatte 2016 eine landesweite Debatte ausgelöst, als er aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner beim Intonieren der Nationalhymne nicht aufstand. Mehrere andere Spieler haben sich seitdem vor Spielbeginn ähnlich verhalten. Der Vorsitzende der amerikanischen Footballliga NFL, Roger Goodell, erklärte, Trumps Äußerungen offenbarten einen Mangel an Respekt für die NFL und deren Spieler.
Einladung zurückgezogen
Der Chef der NFL-Spielergewerkschaft, DeMaurice Smith, sagte, der Verband werde auf jeden Fall das Recht der Spieler auf freie Meinungsäußerung schützen. Auch Basketball-Profis stimmten in die Kritik an Trump ein. Stephen Curry von den Golden State Warriors sagte, er werde gegen einen geplanten Besuch des aktuellen NBA-Meisters beim Präsidenten stimmen. Trump erklärte via Twitter, es sei für ein Meisterschafts-Team eine große Ehre, ins Weiße Haus zu kommen: „“Stephen Curry zögert, darum ist die Einladung zurückgezogen!““ Basketball-Star LeBron James, der im Präsidentschaftswahlkampf Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton unterstützt hatte, schrieb daraufhin auf Twitter: „Ins Weiße Haus zu gehen war eine große Ehre, bis Sie aufgetaucht sind!“