In der Netflix-Serie „Narcos“ wird das Leben des legendären kolumbianischen Drogenbosses Pablo Escobar behandelt. Bereits im Juli 2016 hat der Bruder von Pablo Escobar Netflix vorgeworfen, die erste Staffel der Serie sei voll von „Fehlern, Lügen und Unstimmigkeiten“. Weitere Veröffentlichungen sollen mit ihm beziehungsweise Angehörigen abgestimmt werden. Bereits damals forderte er eine Gewinnbeteiligung.
In einem Interview mit dem Hollywood Reporter erneuert Roberto De Jesus Escobar Gaviria nun seine Drohung und seine Forderung. Demnach will er von Netflix eine Milliarde US-Dollar wegen „unerlaubter Verwendung von Inhalten“. Der Bruder des ehemaligen Drogenbarons beruft sich dabei auf die von ihm gegründete Firma Escobar Inc., die sich – auch in den USA – angeblich sämtliche Rechte am Namen Escobar gesichert hat.
Eine Milliarde Dollar gefordert
„Netflix hat Angst. Sie haben uns einen langen Brief geschrieben, um uns zu drohen. Aktuell sind wir über unseren Anwalt mit denen [Netflix, Anm. d. Red.] in Verhandlungen um die Milliarde Dollar zu erhalten. Wenn wir unser Geld nicht bekommen, werden wir ihnen ihre kleine Show abdrehen“, droht Roberto De Jesus Escobar Gaviria, der unter Pablos Escobar der Boss der Auftragskiller gewesen sein soll. „Ich will nicht mit den Silicon Valley-Leuten spielen. Sie haben ihre Smartphone und nette Produkte, aber sie wissen nichts vom Leben.“
Netflix hat sich zu den Drohungen beziehungsweise Forderungen bislang nicht geäußert. Mittlerweile sind von Narcos auf Netflix drei Staffeln erschienen. Die Produktion der vierten Staffel wurde erst kürzlich von einem tragischen Ereignis überschattet. Der Location Scout für die Serie, Carlos Muñoz, wurde in Mexico bei der Besichtigung neuer Schauplätze erschossen.