Die USA hatte die letzten Wochen eine Menge zu verdauen. Von Tragödien, wie dem Attentat in Las Vegas, abgesehen, waren einige Gegenden auch von Hurrikanen heimgesucht. Ob Harvey, Irma oder Maria – zurück blieb nur Chaos. Zwar eilten diverse Organisationen herbei, halfen Hilfesuchenden und gaben Obdachlosen ein Obdach, doch war das oft nicht genug.
Organisation war chaotisch
Im Falle von Harvey betraf das Chaos auch die Küstenwache. Die Region war bislang kaum von Stürmen dieser Größenordnung getroffen worden und daher nicht auf die Schäden und Überflutungen vorbereitet. Dementsprechend mussten die Beamten die Planung mitunter spontan auf die Beine stellen – ein Vorgehen, das ohne die Hilfe von Greg Sadetsky womöglich gescheitert wäre.
Der 35-jährige Sadetsky ist freiberuflicher Softwareentwickler, wohnhaft in New York City und spezialisiert auf Kartenprogramme. Eigentlich in Sicherheit, wollte er dennoch bestmöglich aushelfen – wie viele Menschen, die sich auf Reddit, Twitter, Slack und dergleichen zusammenschlossen, um Unterstützung anzubieten. Dort bot Sadetsky eine rasch zusammengeschusterte Kartensoftware an, die Helfern vor Ort bei der Koordinierung helfen sollte. Das Projekt ging zunächst unter, bis sich ein Mitarbeiter der US-amerikanischen Küstenwache meldete.
Küstenwache bat um neue Features
Dieser begrüßte Sadetskys Karte und bat um ein Feature, um Helikoptermissionen besser zu koordinieren. „Natürlich“, habe Sadetsky erwidert. „Von da an habe ich regelmäßig Anfragen bekommen, die ich dann auch in die Karte einbaute“, erklärt Sadetsky dem Magazin Fast Company. „Das war ungefähr eine Woche lang so. […] Ich war 24/7 verfügbar“ Auf diese Weise erlangte die Kartensoftware bis zum Ende fast 40 unterschiedliche Features, die der Küstenwache dabei halfen, hunderten Hilferufen nachzukommen, zahlreiche Evakuierungszonen aufzubauen und die wechselnden Bedingungen zu überwachen. Für Sadetsky eine stressige Arbeitswoche, für die Menschen vor Ort ein Game Changer.