Wie Newsweek berichtet, haben die südkoreanischen Streitkräfte eine neue Waffe in ihrem Arsenal. Ein Sprecher der Entwicklungsabteilung der südkoreanischen Armee hat verkündigt, dass man sich alle Technologien angeeignet habe und jederzeit Graphitbomben bauen könne.
Graphitbomben werden auch Blackout-Bomben genannt. Diese werden über Kraftwerken, Umspannwerken oder Kommunikations-Sendeanlagen abgeworfen. Sie explodieren in der Luft und setzen eine Wolke aus Graphit und Kohlenstofffasern frei. Da Graphit sehr leitfähig ist, sorgt es für Kurzschlüsse, wenn es sich auf Geräten und elektrischen Anlagen ablagert. Der Graphitstaub kann durch die Belüftungs- oder Kühlsysteme auch in die Kraftwerke eindringen und dort ebenfalls Kurzschlüsse verursachen.
Psychologisch statt taktisch
Bei Graphitbomben werden üblicherweise keine Menschen getötet und die Infrastruktur nicht schwer beschädigt. Deshalb gilt sie als eine „humane Waffe“. Allerdings ist es wieder die einfache Bevölkerung, die unter den damit erzeugten Stromausfällen leidet. Wichtige Militäreinrichtungen haben meist ohnehin Notstrom-Aggregate. Und falls Kim Jong-un nach dieser Ankündigung noch keine in seinem Bunker hat, wird er jetzt wohl eine einbauen lassen. Die einfache Bevölkerung hat diesen Luxus nicht.
Die USA haben offiziell Graphitbomben im Irakkrieg 1911 und gegen Serbien 1999 eingesetzt. Damals hob die NATO den psychologischen statt taktischen Aspekt der Blackout-Bomben hervor. Man zeige dem Gegner, dass man jederzeit den Strom kappen könne, wenn man es müsse oder wolle.