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Portal zur Meldung sexueller Übergriffe wird von Sexisten torpediert

Über die Webseite keinekleinigkeit.de können Betroffene sexueller Attacken und Anfeindungen anonym Vorfälle melden. Das Feedback auf Twitter ist allerdings stark geprägt von Frauenfeindlichkeit.

#KeineKleinigkeit listet anonym gemeldete sexuelle Übergriffe. Foto: #Keinekleinigkeit

„Sexuelle Belästigung passiert überall und zu jeder Zeit. Sie kann verletzen, verunsichern, einschüchtern, aus der Fassung bringen, beängstigen,… Nur wenige Fälle werden zur Anzeige gebracht und dadurch dokumentiert. Die Dunkelziffer ist sehr viel höher. (…) #keinekleinigkeit ist eine App, die es dir anonym ermöglicht, jede Form sexueller Belästigung im Alltag mit einem Klick sichtbar zu machen“, schreiben die Initiatorinnen auf der neu gegründeten Plattform keinekleinigkeit.de.

Anonyme Statistiken

Über die Web-App wurden eine Woche nach dem Start über 16.000 Vorfälle gemeldet. Wer mehr über den Vorfall preisgeben will, kann dies nach dem ersten Klick tun – diverse Kategorien – etwa Belästigungen mit Worte, durch Exhibitionismus oder auch körperliche Belästigungen werden kategorisiert. Im Detail werden beispielsweise Vorfälle wie „Hinterherlaufen“, „in den Weg stellen“ und „gegen den Willen berühren“ zusammengefasst. Da jeder die Webseite anonym nutzen kann, stellen die Betreiberinnen der Seite keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Vielmehr solle die Web-App sichtbar machen, dass solche Vorfälle existieren und eben „keine Kleinigkeit“ sind. Neben dem Meldebutton finden sich auf der Seite auch eine Reihe von Telefonnummern und weiterführenden Links für Menschen, die einen Übergriff erleben mussten. Weiters sind die Polizeidienststellen aller deutschen Bundesländer verlinkt, über die ein Vorfall online angezeigt werden kann. Aktuell fokussiert das von Berliner Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft gegründete Projekt auf Deutschland, seine Erfahrungen mitteilen, kann aber jeder.

Anfeindungen über Twitter

Wie brisant das Thema ist, zeigen die heftigen Reaktionen, mit denen die Betreiberinnen seit dem Start vor gut einer Woche zu kämpfen haben. Eine DDoS-Attacke legt die Seite lahm und trieb den Meldezähler über ein gebasteltes, automatisiertes Script in die Höhe. Auf Twitter, Instagram und Facebook gibt es seitdem ein Dauerfeuer von Sexisten, die neben frauenfeindlichen Kommentaren auch vor Fremdenfeindlichkeit nicht zurückschrecken.

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