Die Bundesbürger kaufen ihre Weihnachtsgeschenke nach wie vor lieber im Laden als im Internet. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung EY hervor. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben dabei an, die Präsente mit Vorliebe ganz klassisch im Fachgeschäft oder im Warenhaus zu besorgen.
Nur jeder achte bevorzugte den Online-Einkauf. Allerdings gab es durchaus Unterschiede: Vor allem jüngere Verbraucher bis 35 Jahre zeigten sich überdurchschnittlich oft geneigt, sich den stressigen Besuch in überfüllten Innenstädten zu ersparen und im Internet zu shoppen. Mittelfristig erwarten die Unternehmensberater deshalb allein aufgrund der demografischen Entwicklung „eine spürbare Verschiebung der Einkaufsaktivitäten in Richtung Internet“.
Stationärer Handel hat Vorteile
Für den Einkaufsbummel in der Stadt spricht nach Überzeugung der meisten Verbraucher insbesondere, dass sie die Ware besser beurteilen und gleich mitnehmen könnten. Auch mit guter Beratung konnten die Läden punkten. „Im Weihnachtsgeschäft kann der stationäre Einzelhandel seine Stärken ausspielen, denn beim Geschenkekauf geht es auch um das sinnliche Einkaufserlebnis, um Emotionen, Atmosphäre und Ambiente“, urteilt der EY-Handelsexperte Thomas Harms. Beim Internet-Shopping überzeugt die Käufer dagegen vor allem die Rund-um-die-Uhr-Bestellmöglichkeit und die größere Auswahl.
Konsumenten lassen sich noch Zeit
Weit mehr als die Hälfte der Befragten (62 Prozent) will sich allerdings noch etwas Zeit lassen und den größten Teil der Geschenke erst im Dezember kaufen. Gut jeder Fünfte (23 Prozent) will sogar erst in den beiden Wochen vor Weihnachten zuschlagen. Knapp ein Drittel hat dagegen vor, die Weihnachtseinkäufe schon im November hinter sich zu bringen. Rund acht Prozent haben sogar bereits einen Großteil der Präsente gekauft.
Noch häufiger als im Vorjahr dürften sich der Umfrage zufolge in diesem Jahr Geld und Geschenkgutscheine unter dem Weihnachtsbaum finden. Fast 60 Prozent der Befragten wollen sich zumindest in einigen Fällen auf diese Weise die Suche nach einem passenden Geschenk ersparen. 2016 waren es 55 Prozent. Geld und Gutscheine liegen damit auf Platz eins der Geschenke-Hitparade – noch vor Büchern und E-Books, Kleidung und Spielwaren.
Ältere Generation ist überfordert
Der EY-Experte Harms führt den Trend zum Geldgeschenk oder zum Gutschein nicht zuletzt darauf zurück, dass sich Interessen und Konsumverhalten jüngerer und älterer Verbraucher immer stärker auseinanderentwickeln. Die Hinwendung der jüngeren Generation zu digitalen Medien und elektronischen Gadgets überfordere die Älteren.
Vorweihnachtliche Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte in den Innenstädten und Shopping-Centern werden von den Verbrauchern überwiegend positiv empfunden. Fast vier von fünf Befragten gaben an, derartige Veranstaltungen seien „ein zusätzlicher Anreiz für den Besuch“ oder zumindest „ganz nett“.