Apple steht dank des neuen iPhones X vor einem Rekord-Weihnachtsgeschäft. Auch vor dem Start des Spitzenmodells gelang dem Konzern ein Plus im vergangenen Quartal. Zur Markteinführung des Telefons am Freitag bildeten sich rund um die Welt wieder Schlangen vor Läden des Konzerns.
Rekordumsatz im Weihnachtsquartal
Für das Weihnachtsquartal stellte Apple einen Umsatz zwischen 84 und 87 Milliarden Dollar (72 Mrd bis 74,6 Mrd Euro) in Aussicht. Das wäre eine drastische Steigerung im Vergleich zu den 78,4 Milliarden Dollar vor einem Jahr – die bereits ein Bestwert waren.
Der Konzern brachte in diesem Herbst erstmals gleich drei neue Telefone auf den Markt. Mit den beiden Varianten iPhone 8 und 8 Plus, die äußerlich bisherigen Modellen sehr ähnlich sehen, verkaufte Apple im vergangenen Quartal knapp 46,7 Millionen seiner Smartphones. Das war ein Plus von 2,5 Prozent.
Umsatzbringer iPhone X
Das iPhone X, das erst seit Freitag verkauft und ausgeliefert wird, ist mit einem Preis ab 999 Dollar bzw. 1149 Euro so teuer wie kein Apple-Telefon zuvor. Bei dem Telefon nimmt der Bildschirm praktisch die gesamte Frontseite ein und der Fingerabdruck-Scanner wurde durch Gesichtserkennung ergänzt.
Beim Start der Vorbestellungen vor einer Woche ging die Wartezeit für das iPhone X schnell auf bis zu sechs Wochen. Laut Medienberichten wurde das Hochfahren der Produktion durch Engpässe bei Komponenten für das System zur Gesichtserkennung verzögert. Konzernchef Tim Cook wollte keine Prognose dazu abgeben, wann Apple die Nachfrage nach dem Telefon befriedigen kann.
Vor den Apple Stores bildeten sich Schlangen von zum Teil einigen hundert Leuten, weil der Konzern in Aussicht gestellt hatte, in den Läden auch Geräte für Kunden ohne Vorbestellung vorzuhalten.
iPhone 8 übertrifft Apples Erwartungen
In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, dass viele Kunden auf das iPhone X warteten, statt die iPhone-8-Varianten zu kaufen. Konzernchef Tim Cook sagte nun zur Vorlage der Quartalszahlen, die iPhone-8-Modelle seien die derzeit am besten laufenden Geräte. Die Nachfrage habe die Erwartungen von Apple übertroffen. Und die Vorbestellungen für das iPhone X seien „sehr stark.
Geschäft brummt
In dem Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal verdiente Apple 10,7 Milliarden Dollar, rund 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Quartalsumsatz stieg um zwölf Prozent auf 52,6 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um gut drei Prozent zu, weil die Zahlen und auch die Prognose für das laufende Vierteljahr besser ausfielen als von Analysten erwartet.
Das vergangene Vierteljahr zeigte auch, dass es Apple gelang, die lange Talfahrt bei seinem iPad-Tablet zu beenden. Die Verkäufe stiegen um 11,4 Prozent auf 10,3 Millionen Geräte. Bei den Mac-Computern gab es inmitten eines weiterhin schwächelnden PC-Marktes ein Absatzplus von zehn Prozent auf knapp 5,4 Millionen Geräte.
Das Dienste-Geschäft, in das zum Beispiel Erlöse mit dem Streaming-Service Apple Music, dem Online-Speicher iCloud sowie App-Downloads einfließen, wuchs um 34 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Cook nannte erneut kein Absatzzahlen der Computer-Uhr Apple Watch, sagte aber, die Verkäufe seien in den vergangenen Quartalen um jeweils 50 Prozent gestiegen.
Massive Geldreserven
Apples Geldreserven wuchsen binnen drei Monaten um 7,4 Milliarden Dollar auf 268,9 Milliarden Dollar. Davon lagerten 94 Prozent außerhalb der USA, sagte Finanzchef Luca Maestri.
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Das Geschäft in China, dem weltgrößten Smartphone-Markt, zog nach einer Schwäche-Phase wieder um zwölf Prozent an. Auch das iPhone X stieß dort auf großes Interesse. Vor den Apple-Stores bildeten sich am Freitag schon Stunden vor der Geschäftsöffnung lange Schlangen. Und vor dem Apple Store im populären Einkaufszentrum Taikooli in Pekings Stadtviertel Sanlitun boten Dutzende Schwarzhändler das bisher teuerste iPhone mit einem Aufschlag von 500 bis 1000 Yuan, umgerechnet 65 bis 130 Euro, für Käufer an, die nicht warten wollten und nicht vorbestellt hatten. Einige Straßenhändler hatten den ersten Käufern die Geräte für eine Prämie von 300 bis 500 Yuan (38 bis 65 Euro) direkt abgekauft.