Der WhatsApp-Messenger begleitet uns seit 2009 und konnte in den darauffolgenden Jahren mehr als 1,5 Milliarden Nutzer weltweit für sich gewinnen. Tendenz steigend. Mit der 2014 eingefädelten Übernahme von WhatsApp durch Facebook könnten für einige Nutzer aber die ersten Bedenken aufgekommen sein, den Messenger weiterhin zu nutzen. Warum dieser Gedanke seine Berechtigung hat, und welche Argumente es noch dafür gibt, WhatsApp zu löschen, erfährst du hier.
WhatsApp löschen: Keine Angst vor sozialer Ausgrenzung
Die Hürde, auf WhatsApp zu verzichten, ist riesig – gar keine Frage. Da der Messenger so beliebt ist, nutzt ihn natürlich auch fast jeder. Deshalb besteht natürlich die Möglichkeit, deine Freunde nicht mehr so bequem zu erreichen wie du es gewohnt bist. Allerdings sprechen auch gute Argumente dafür, WhatsApp zu löschen. Allen voran die folgenden vier.
#1 Der Datenschutz ist mindestens fragwürdig
Das, was viele durch die Verschmelzung von WhatsApp mit dem Facebook-Imperium befürchtet hatten, wurde wenig später Realität: WhatsApp begann, seine Daten mit dem Mutterkonzern zu teilen. Ganz besonders stößt dabei wohl die Weitergabe von Telefonnummern auf, aber auch Informationen über dein mobiles Gerät und die Häufigkeit, mit der du WhatsApp nutzt, werden übermittelt.
Viele Verbraucherschützer kritisieren das Vorgehen heftig – und haben im vergangenen Jahr bereits Klage gegen WhatsApp eingereicht. Denn selbst die neue Datenschutzgrundverordnung DSGVO, die 2018 in Kraft trat, scheint nicht zu beeindrucken. WhatsApp teilt weiterhin Daten mit Facebook. In gewisser Weise kommt dies einem Verrat am Nutzer gleich. WhatsApp zu löschen, könnte eine logische Konsequenz daraus sein.
#2 Niemand weiß, wie sicher WhatsApp ist
Ein ebenso guter Grund, WhatsApp zu löschen, findet sich im Programmiercode des Messengers. Während bei vielen anderen, weitaus unbekannteren Nachrichtendiensten die Quellcodes für jeden transparent sind, weil es sich bei ihnen um Open-Source-Projekte handelt, kann WhatsApp nur versprechen, dass die App sicher ist. Mehr nicht.
Keine Frage: Auch WhatsApp ist mit Ende-zu-Ende-System verschlüsselt. Der Gesprächsinhalt ist damit zumindest weitestgehend sicher. Das reine Nutzerverhalten jedoch nicht – und allein das bringt Facebook eine Menge Informationen. Der perfekte Stoff also, aus dem maßgeschneiderte Werbung gemacht wird.
#3 WhatsApp wird Werbung schalten
Damit wären wir auch schon bei Grund Nummer 3: Werbung auf WhatsApp. Die Androhung geistert immer wieder durch das Netz, aber bald könnte es tatsächlich soweit sein. Dann wirst du im Status-Bereich von WhatsApp ähnlich wie bei Instagrams Stories regelmäßig mit Anzeigen konfrontiert. Fühlst du dich durch solche Maßnahmen belästigt, kann das eine Hilfe bei der Entscheidung sein, WhatsApp zu löschen.
Die Gründer des Messengers, Jan Koum und Brain Acton, hatten sich noch aktiv gegen solche Einspielungen ausgesprochen. Am Ende führte Facebooks Entscheidung für Werbung aber dazu, dass heute beide nicht mehr an Bord sind.
#4 WhatsApp-Mutter Facebook baut ein Monopol auf
Warum auch sollte Facebook auf Werbung verzichten. Sie stellt immerhin den größten Geschäftsbereich des sozialen Netzwerkes dar. Erlöse in Milliardenhöhe, die von Jahr zu Jahr steigen, sprechen eine deutliche Sprache.
Das führt dazu, dass das soziale Netzwerk gemeinsam mit Instagram und WhatsApp zu einem – bis auf wenige Ausnahmen – den Globus umspannenden Monopolisten geworden ist. Das bringt ihm Macht und macht es schwieriger, das Netzwerk zu regulieren. Das gilt nicht nur für den Datenschutz – sondern auch für den Einfluss auf die Meinungsbildung.
#5 Es gibt WhatsApp-Alternativen
Ob du es glaubst oder nicht, aber WhatsApp ist nicht der einzige Messenger, den du nutzen kannst. Es gibt sogar erstaunlich viele WhatsApp-Alternativen. Darunter zum Beispiel:
- Signal
- Telegram
- Threema
- Line
- Wickr
Und dennoch: Viele Nutzer wissen um die Problematiken mit dem Messenger, entscheiden sich aber dagegen, WhatsApp zu löschen. Das hat nicht unbedingt etwas mit Ignoranz oder Inkonsequenz zu tun, sondern lässt sich wohl am einfachsten mit dem Herdentrieb des Menschen erklären. Wer will sich schon selbst von einem Dienst ausschließen, den fast alle nutzen?
Fazit: Ein Leben ohne WhatsApp ist ratsam
Sind wir ehrlich, WhatsApp nutzt wahrscheinlich fast jeder, den du kennst. Die Umstellung auf alternative Messenger ist allein deshalb schon mit mit einer großen Hürde verknüpft. Angesichts der Entwicklungen, die der Dienst als Teil des Facebook-Konzerns durchlaufen hat, solltest du allerdings ernsthaft darüber nachdenken, WhatsApp zu löschen. Angedrohte Werbung und undurchsichtiger „Datenschutz“ machen zumindest stutzig. Und wer sich nicht freiwillig von WhatsApp trennt, wird vielleicht irgendwann dazu gewzungen. Zumindest hieß es kurzzeitig, WhatsApp würde für einige Handys eingestellt.
Wir haben übrigens den Test gemacht und festgestellt: Es geht auch ohne WhatsApp. Für alle die nicht ohne können. gibt es hier die besten WhatsApp Funktionen im Überblick.