Ein ehemaliger Tesla-Arbeiter verklagt den Elektroauto-Hersteller, weil dieser „eine Brutstätte für Rassismus“ sei. Das berichtet Bloomberg. Er behauptet, dass neben ihm auch zahlreiche andere afroamerikanische Mitarbeiter rassistischen Beleidigungen ausgesetzt waren. „Obwohl Tesla als führendes Unternehmen bei Elektroautos gilt, ist ihr Standardvorgehen in den Fabriken Diskriminierung auf dem Niveau von vor dem Bürgerkrieg“, heißt es in der Klageschrift.
Afroamerikanische Tesla Mitarbeiter mit dem „N-Wort“ beschimpft
Die Klage wurde von Marcus Vaughn eingereicht, der von April bis Oktober im Tesla-Werk in Fremont arbeitete. Laut ihm hätten andere Mitarbeiter sowie Vorgesetzte regelmäßig ihn und andere Kollegen mit dem „N-Wort“ beschimpft. Er beschwerte sich bei der Personalabteilung, die einzige Konsequenz war jedoch seine Entlassung Ende Oktober. Der Grund: Er habe „keine positive Einstellung“. Neben Vaughn wurden kürzlich 700 weitere Mitarbeiter entlassen, laut Musk aufgrund von schlechten Leistungen.
Es handelt sich nicht um die erste Klage dieser Art gegen Tesla. Bereits im März reichte ein Mitarbeiter eine Klage wegen ähnlicher Vorwürfe ein, im Oktober folgte ein weiteres Verfahren von drei ehemalige Mitarbeitern. Diese wurden offenbar rassistisch beschimpft und erhielten rassistische Zeichnungen. Zudem sieht sich der Konzern auch mit Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung gegenüber LGBT-Mitarbeitern konfrontiert.
Tesla gibt keine Auskunft zu Diversität der Belegschaft
Musk wies seine Mitarbeiter bereits Ende Mai in einer E-Mail darauf hin, dass man toleranter miteinander umgehen sollte. „Um kein großes Arschloch zu sein, muss man berücksichtigen, wie sich jemand fühlt, der Teil einer historisch unterrepräsentierten Gruppe ist“, schrieb Musk. Es ist unklar, wie viele Tesla-Mitarbeiter Teil einer „historisch unterrepräsentierten Gruppe“ sind. Tesla veröffentlicht, im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen im Silicon Valley, keine Statistiken zur Vielfalt im Unternehmen.
„Tesla macht einfach nicht genug“
„Diese Dinge passieren hin und wieder unabsichtlich, man sollte sich aber dennoch entschuldigen. Wenn jemand ein Arschloch ist, sich aber ehrlich dafür entschuldigt, sollte man aber auch dicke Haut haben und diese akzeptieren“, so Musk. Eine Interpretation, der der Anwalt Larry Organ nicht zustimmt. „Das Gesetz verlangt keine dicke Haut. Tesla macht einfach nicht genug. Es ist so ähnlich, als würde man sagen, ‚hör auf, politisch korrekt zu sein‘. Wenn man eine vielfältige Belegschaft hat, muss man auch sicherstellen, dass sich jeder willkommen fühlt.“