Wer Hass und Gewalt bewirbt, Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Staatsbürgerschaft, sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts, ihrer Religion oder einer Behinderung bedroht, wer andere belästigt oder gar gewalttätig ist, soll auf Twitter kein Verifizierungszeichen mehr erhalten – und zwar egal, ob er dieses Verhalten auf Twitter oder abseits davon zeigt. Das sind die neuen Regeln, die Twitter nun seinen Nutzern vorgelegt hat und die es offenbar bereits durchzusetzen beginnt.
Wie TechCrunch und Gizmodo berichten, haben bereits einige als „white supremacists“ bekannte Rechtsradikale in den USA ihren blauen „verified badge“ verloren. Einer der bekanntesten Betroffenen ist der Neonazi Richard Spencer. „Ist es nicht mehr okay stolzer Weißer zu sein?“ fragt er in einem Tweet, nachdem ihm das Verifizierungszeichen entzogen wurde. Andere betroffene Rechtsradikale werfen Twitter nun Zensur vor.
Laura Loomer, die in den USA Bekanntheit erlangte, weil sie eine „islamfreie Version von Uber und Lyft“ gefordert hatte, geht sogar ein paar Schritte weiter und vergleicht das Vorgehen von Twitter (zur Erinnerung: Eine blaue Kennzeichnung wird entfernt, der Nutzer darf weiterhin das Social Network benutzen) mit dem Massenmord des Dritten Reichs: „So beginnt es. Twitter nennt mich und andere schnell einmal Nazis, aber sie versuchen, meine Präsenz wortwörtlich auszulöschen. Genau wie Hitler.“