Der Hype um den neuen Star Wars-Film reicht offenbar bis in den Erdorbit. Wie nun bekannt wurde, werden auch die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS in den Genuss kommen, „Die letzten Jedi“ anzuschauen. Wie Disney und eine Quelle bei der NASA gegenüber dem Raumfahrt-Journalisten Robin Seemangal angegeben haben, wird es an Bord der ISS bald eine Sondervorstellung des neuen Films geben, der heute in den deutschen Kinos anläuft. Die Pläne wurden später auch gegenüber Inverse von einem NASA-Sprecher offiziell bestätigt.
Nachschub-Mission verschoben
Wann genau die Astronauten den Film ansehen werden beziehungsweise wie sie dazu kommen, ist unklar. Inverse spekuliert, dass der Film physisch an Bord eines Dragon-Frachters zur Station gebracht werden könnten. Falls dem so ist, müssen sich die ISS-Bewohner allerdings noch ein wenig gedulden, denn der Start für die Nachschub-Mission wurde erst am Mittwoch erneut verschoben. Aktuell befinden sich auf der Raumstation sechs Astronauten. Drei davon stammen aus den USA, zwei aus Russland und einer aus Italien.
Filmnächte im All
Filmabende auf der Raumstation sind nicht unüblich, auch Star Wars-Filme wurden an Bord der ISS bereits gezeigt. Und andere passende Filme wie „Gravity“ oder „The Martian“ hat sich die Crew schwebend angesehen. Doch auch Titel, die nichts mit dem Weltall zu tun haben, werden von den Astronauten geguckt, dabei setzten sie meist auf physische Medien.
Jeder Raumfahrer darf sich seine Wunschtitel per Frachtrakete zur Raumstation schicken lassen. Da diese Flüge längst nicht alltäglich sind, dauert es manchmal einige Monate, bis die neuesten Filme im All ankommen. Mittlerweile hat die Crew 500 Filme an Bord. Darunter finden sich Klassiker wie „Blade Runner“, aber auch neue Meisterwerke wie „Birdman“.
Seit 2015 können die Astronauten sogar Filme in HD auf einer 65-Zoll Leinwand genießen. Zuvor musste auf den Laptop ausgewichen werden.
Kein Fußballspiel ohne Unterbrechung
Netflix und Internetstreams sind theoretisch auch auf der Raumstation verfügbar. 2013 modernisierte die Nasa die Übertragungssignale auf der Erde und im All. Seitdem ist die ISS durch das „Ku-Band“ mit einer 25mbit Leitung ans Netz angeschlossen – schneller als so manches Dorf in Deutschland.
Jedoch kann dieser Übertragungsweg nur für Unterhaltungszwecke genutzt werden, wenn er nicht für wissenschaftliche Zwecke benötigt wird. Einen Nachteil hat das Ganze jedoch: Von den 90 Minuten, die die Raumstation für eine Erdumrundung benötigt, kann sie nur 80 Minuten das Ku-Band empfangen. Ein Fußballspiel können die Astronauten deswegen nicht ohne Unterbrechung anschauen. Zudem dürfen sie nur in ihrer Freizeit Filme schauen und die Lieblingsmannschaft anfeuern. Schließlich sind die Raumfahrer zum Forschen im All, und nicht, um bei Netflix einen neuen Binge-Rekord aufzustellen.