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#ThrowbackThursday: Was war nochmal eine LAN-Party?

Immer donnerstags stellt futurezone.de Themen vor, die die Tech-Kultur prägten – voll retro, aber häufig noch aktuell. Heute: Die LAN-Partys der 90er Jahre.

Männer schlafen bei einer LAN-Party mit dem Kopf auf der Tastatur
LAN-Parties waren in den 90er Jahren überaus angesagt. Bis zur Erschöpfung wurde gespielt. Foto: David Ramos/ Getty Images

Hört man den Begriff “LAN-Party, kommen einem sofort kleine Zimmer vollgestopft mit Computern und Monitoren in den Sinn. Dazu gesellt sich noch der typische “Lan-Party”-Geruch; Eine Mischung aus Pizza, Energydrinks und einer ordentlichen Portion Sportumkleide.

Rückblickend betrachtet, waren LAN-Partys nur ein kurzweiliges Phänomen. Richtig los ging es erst Ende der Neunziger. Groß und kommerziell wurden sie Anfang 2000. Mittlerweile sind Gamer nur noch selten auf den Zocker-Partys anzutreffen. Seit dem Beginn des Breitband-Ausbaus Mitte der 2000er Jahre wurden sie vom Online-Multiplayer abgelöst.

Beim heutigen Throwback Thursday wollen wir an die Nächte erinnern, in denen stundenlang gespielt, geballert und kopiert wurde.

LAN: Die Technik, die verbindet

LAN, das bedeutet Local Area Network (zu deutsch: lokales Netzwerk) und ist die Technik, die das gemeinsame Spielen ermöglicht. Per Kabel wurden zwei oder mehrere Rechner mittels eines Netzwerk-Switches miteinander verbunden. Wireless-LAN war damals noch kein Thema, oder mit Einzug der ersten WLAN-Router in die Wohnungen höchst verpönt auf den Gamer-Nächten: “Ne, lass mal nicht über WLAN zocken, da haben wir ja nen schlechten Ping”. Für die Nicht-Gamer: Der Ping beschreibt die Zeit, die ein Datenpaket braucht, um vom Sender zum Server zu gelangen und wieder zurückzukommen. Bei LAN-Partys beschreibt er also die Zeit, die ein Befehl braucht, um zwischen den Computern der Spieler übertragen zu werden.

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Ist der Ping zu hoch, erreicht den Computer das Spielgeschehen zu spät. Auf dem Monitor des Gamers wird dann etwas angezeigt, das schon längst vorbei ist. Beispielsweise ist ein Gegner tatsächlich schon drei Meter weiter rechts, als es auf dem Monitor zu sehen ist.

Die Vorläufer der LANs

Die erste offizielle „Zocker“-Zusammenkunft, die als LAN-Party bezeichnet werden kann, fand 1987 statt. Gespielt wurde Midi Maze, ein früher Ego-Shooter für den Atari ST. Da der Konsole ein Lan-Anschluss fehlte, nutzen die Gamer die ursprünglich für die Tonausgabe konzipierte MIDI Schnittstelle. Aufgrund niedriger Verkaufszahlen der Atari-Konsole blieben die frühzeitlichen LAN-Partys jedoch eine Seltenheit.

Mit Rennspielen zum Erfolg

Eine weitere Verbreitung fanden da schon Anfang der Neunziger in Europa die Lotus Esprit Turbochallenge-Treffen. Per serieller Schnittstellen konnten bis zu vier Spieler das Rennspiel gemeinsam spielen.

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LAN-Partys wurden zum Phänomen

Mitte der Neunziger wurden LAN-Partys immer beliebter. Die Heim-Computer wurden immer leistungsfähiger und mehr Spiele boten den notwendigen LAN-Modus an. Klassiker der frühen LAN-Party-Szene sind unter anderem Warcraft II, Command & Conquer und Doom.

„All Time Favorite“ unter den LAN-Spielen scheint aber Counter Strike zu sein. In der ersten Version als einfache Half-Life-Mod konzipiert, hat es die heutigen Multiplayer-Shooter nachhaltig beeinflusst. Das Spielprinzip des beliebtesten Modus ist denkbar einfach: Das Team der Terroristen will eine Bombe zur Detonation bringen, die gegnerischen “Counter Terroristen” versuchen, die Bombe zu entschärfen.

Die große Verbreitung machte auch Nicht-Gamer auf den Titel aufmerksam, spätestens seit dem Amoklauf von Erfurt war das Wort Killerspiel in aller Munde.

LAN-Partys, die einmalig waren

Zu Beginn des neuen Millenniums haben LAN-Partys den Höhepunkt ihrer Popularität erreicht. Immer häufiger versuchten Veranstalter, mit neuen Rekorden von sich reden zu machen. Die erste Gamer-Party mit mehr als 1.000 Gamern wurde 1999 veranstaltet. Insgesamt 1.600 Teilnahmen fanden sich zum Zocken in Duisburg zusammen.

Den Weltrekord für die größte LAN-Party stellte der Veranstalter DreamHack auf. Bei der DreamHack-Winter 2013-Party nahmen insgesamt 22.810 Spieler teil.

Das Ende einer Ära

Mit der weiten Verbreitung schneller Internet-Verbindungen in den letzten Jahren konnten immer mehr Spieler bequem von Zuhause aus mit der ganzen Welt spielen. Diese Entwicklung hat weder die LAN-Party-Szene noch die Spiele unberührt gelassen.

Immer mehr Titel verfügen heutzutage nicht mehr über einen dedizierten LAN-Modus, könne also nur übers Internet gespielt werden. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine vergangene Zeit; und Pizza mit Energydrink.

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