Anlässlich der CES 2018 hat ein Reporter von The Verge innegehalten und darüber nachgedacht, ob wirklich alle Menschen so begeistert von den technologischen Neuerungen sind, wie er selbst. Er kam zu der Erkenntnis: Das sind sie nicht. Die eigenen Eltern, die regelmäßig ihre Wi-Fi- und andere Passwörter vergessen, sind beileibe nicht die einzigen, die von dem rasanten Wandel der Tech-Landschaft überfordert sind, so sein Fazit.
Studien unterstützen diese Meinung, sowohl im Privaten wie auch im Arbeitsumfeld. Dennoch würden Menschen, die sich trauen im Netz oder in Face-to-Face-Situationen nachzufragen, häufig belächelt oder nicht ernst genommen. Das verschlimmert das Problem aber nur.
Angst, Tech-Fragen zu stellen, verschlimmert Überforderung
Auf den Gedanken kam er, als er sich dabei ertappte, wie er sich über Leute aus seinem Umfeld lustig gemacht hat, die sich scheinbar simple technikbezogene Fragen nicht selbst beantworten konnten. Dazu gehörten beispielsweise die Fragen „Was ist der Unterschied zwischen SMS und iMessage“ oder „Warum findet man in Apple TV Hulu und iTunes, aber nicht Netflix?“.
Wir haben uns gefragt: Wie vielen Menschen geht es eigentlich ähnlich? Und vor allem: führt eine abwertende Reaktion auf solche Fragen nicht im Endeffekt dazu, dass man sich nicht mehr traut, nachzufragen, was längerfristig das Überforderungsgefühl nur verschlimmert?
Um diesem Überforderungsgefühl mancher Menschen vielleicht ein kleines bisschen entgegenzuwirken, haben wir einige der Fragen aufgegriffen und beantwortet.
Was ist der Unterschied zwischen SMS und iMessage?
Die SMS, Kurzform von „Short Message System“, ist eine Kommunikationsform, die zur Übertragung von kurzen Textnachrichten entwickelt wurde. Die Nachrichten dürfen in der Regeln 160 Zeichen nicht überschreiten, sonst werden sie als zwei SMS versendet. Die Kosten einer SMS sind abhängig vom eigenen Anbieter. Diese bieten meist entweder eine Flatrate auf SMS an, oder einen festen Tarif für diverse Handy-Services, der eine bestimmte Anzahl an SMS erlaubt. Welches Modell besser zu einem passt, kommt auf die Menge der SMS an, die man im Durchschnitt versendet.
Als Alternative zu den SMS haben sich im Zuge des Durchbruchs der Smartphones diverse Instant Messenger-Services durchgesetzt. Bei Apple heißt dieser Service iMessages. Dieser erlaubt es, kostenfrei Kurznachrichten von einem Apple-Gerät zu einem anderen Apple-Gerät zu senden, ist also modell- beziehungsweise markenabhängig. Benötigt wird nur ein Internetzugang.
WhatsApp indes ist eine marken- beziehungsweise modellunabhängige Variante. Diese Messenger-App kann sowohl mit iOS als auch mit Android-Geräten heruntergeladen werden. Man braucht lediglich Internetzugang, um mit ihr kostenfrei Nachrichten zu versenden. Auch Telefonieren, Echtzeit-Videochat sowie das Versenden von Sprachnachrichten ist mit der App möglich.
Was ist die iCloud und was der Unterschied zwischen Cloud ID, Apple ID und dem iCloud Passwort?
Die iCloud ist ein Speicher-System von Apple, mit dem man Daten unabhängig von der eigenen Festplatte speichern kann. Dies ermöglicht das Speichern von größeren Datenmengen, wobei bei Apple für jeden Nutzer erst einmal 5 GB Speicherplatz kostenlos zur Verfügung stehen. Mit diversen Abos kann man höheren Speicherplatz freischalten.
Die Cloud ID ist das Konto, dass man sich zur Nutzung der iCloud angelegt hat. Damit niemand so leicht auf die eigenen Daten zugreifen kann, ist die Cloud ID nicht identisch mit der Apple ID, das heißt auch die Passwörter sollten logischerweise verschieden sein. Die Apple ID legt man bei der Installation des iPhones oder eines anderen Apple-Gerätes fest. Mit ihr kann man auf Dienste wie iTunes oder Apple TV zugreifen, da man dort seine Kontodaten hinterlegen kann.
Warum brauche ich überhaupt so viele Passwörter?
Erst einmal mag das nervig wirken, es ist jedoch im eigenen Interesse: Je mehr Anwendungen, wie Apps, Streaming-Dienste oder Speicher, ein eigenes Passwort erfordern, und je verschiedener die gewählten Passwörter sind, desto sicherer sind die eigenen Daten.
Wer leicht die Übersicht verliert, kann sich beispielsweise analog, das heißt schriftlich auf einem Papier, seine Passwörter und die Apps beziehungsweise Dienste, zu denen sie gehören, notieren und zuhause an einem sicheren Ort aufbewahren. Wer sich unsicher ist, welches ein sicheres Passwort wäre, kann hier Hilfe zum Finden guter Passwörter bekommen.
Gegenseitige Unterstützung ist wichtig
Das Thema der „Tech-Überforderung“ sollte ernst genommen und nicht belächelt werden. Als Selbsthilfe-Maßnahme kann mitunter schon eine Schlagwortsuche in einer Online-Suchmaschine helfen. Das Austauschen in Internet-Foren kann ebenfalls helfen.
Grundsätzlich gilt: von gelegentlichen herablassenden Kommentaren nicht entmutigen lassen beziehungsweise andere nicht für ihre Fragen belächeln, auch wenn sie einem selbst noch so selbsterklärend erscheinen.