Smartphones und Handys haben sich zu einem alltäglichen Begleiter entwickelt. Jederzeit und überall sind wir vernetzt. Viele werfen am Morgen bereits einen Blick auf den kleinen Taschencomputer, noch bevor sie überhaupt das Bett verlassen haben.
Dass diese Entwicklung nicht nur positive Aspekte mit sich bringt, liegt auf der Hand. Smartphone-Sucht ist zu einem ernstzunehmenden Problem geworden, sogar Apple-Investoren wollen Kinder und Jugendlichen vor den Auswirkungen der Handy-Abhängigkeit schützen.
Auch die ökologische Seite der digitalen Begleiter darf nicht vergessen werden. Unzählige Geräte landen bereits nach zwei Jahren in der berüchtigten “Handy-Schublade”, nur um dann von einem Neugeräte ersetzt zu werden. Für schnellere Prozessoren und mehr Pixel beuten wir die Ressourcen unseres Planeten aus, obwohl auch alte Geräte noch funktionsfähig wären.
futurezone wollte wissen, wie die Menschen der Hauptstadt mit dieser Frage umgehen und hat die Bürger und Besucher Berlins zu ihrem Umgang mit Handy-Wechseln befragt.
Doris und Hans-Georg: Hatten bereits ein Smartphone, doch der Akku war zu schwach
Doris und Hans-Georg haben beide noch ein einfaches „Dumb-Phone“. Darüber mache sich auch schon der Enkel lustig, sagt Hans-Georg: “Das ist ja uralt – Lavendel, damit kannst du ja gar nicht fotografieren.” Hans-Georg möchte nur telefonieren können und erreichbar bleiben, dazu reiche ihm auch ein altes Klapphandy. Ein Geschäftspartner habe es ihm überlassen, eigentlich wollte er “nie ein Handy haben”.
Doris hat bereits Erfahrungen mit einem Smartphone gemacht, doch die kurze Akkulaufzeit habe ihr nicht gefallen: “Ich hatte von meiner Tochter ein sehr hochwertiges Handy bekommen. Da ich es selten benutzte, habe ich es eigentlich die ganze Zeit nur aufgeladen, das war mir zu lästig.”
Wegen der schlechten Smartphone-Erfahrung hat Doris sich für eine Reise nach Marrakesch ein kleines „Dumb-Phone“ gekauft und war begeistert: “Ich habe fünf Tage lang, jeden Abend und Morgen, mit meinem Mann telefoniert. Am sechsten Tag bin ich wieder nach Deutschland geflogen und der Akku war immer noch nicht leer.” Doris möchte sich dem Smartphone aber nicht ganz verweigern – unter einer Bedingung: “Wenn der Akku von einem modernen Handy länger halten würde, auch wenn ich es nicht benutze, dann würde ich mir ein neues anschaffen.”
Doris kritisiert zudem die jungen Leute, die immer sofort alles aufnehmen müssen: “Unser Haus hat gebrannt, und noch bevor die Feuerwehr da war, haben direkt fünf Leute mit ihren Smartphones Fotos und Videos gemacht.” Ob das Gedächtnis “zu schwach ist”, fragt sie sich. “Das dauernde Fotografieren macht doch die Erinnerungen kaputt, manchmal ist es auch besser, sich Situationen und Momente zu merken – ohne digitale Stütze.”
James: Benutzt es bis zum Schluss
James hat ein Smartphone. Er benutzt es, bis es kaputt ist. Dann kommt es “in den Müll”.
Anci und Marcel: sammeln oder wegwerfen?
Marcel hat sein altes Smartphone seiner Schwester geschenkt. Sein neues möchte er benutzen, bis es kaputt ist. Dann möchte er es fachgerecht entsorgen.
Anci verkauft ihre alten Smartphones nicht, sondern behält sie lieber: “Ich sammle meine alten Handys zuhause. Die sind meist auch so kaputt, dass man sie nicht mehr weiterverkaufen kann, von daher habe ich eine Box mit alten Handys, aber es sind auch nur zwei oder drei.”
Touristenführer aus Indien
Ein Touristenführer aus Indien hat sich gerade erst ein neues Smartphone gekauft. Sein altes war kaputt, deswegen habe er nicht versucht, es weiter zu verkaufen. Ab und zu benutze er noch die Radiofunktion des alten Handys, da sein neues Smartphone keinen FM-Chip mehr hat. Andere Handys habe er in der Familie weitergeben, oder auf verschiedenen Online-Plattformen verkauft: “Wenn es noch gut funktioniert, verkaufe ich es weiter oder ich gebe es meinem kleinen Bruder oder meiner Mama oder so, damit sie es weiter nutzen können. Ich habe auch schon mal bei ebay oder so ein Handy gebraucht gekauft, das geht schon. Oder über Facebook auch.“
Jakob: möchte wieder ein Nokia haben
Jakob behält sein Handy, bis es kaputt geht. Aktuell besitzt er ein kleines „Dumb-Phone“ von Samsung. Insgesamt hatte er in seinem Leben erst zwei Handys. Eigentlich möchte er wieder ein “gutes, altes Nokia haben, denn die halten ewig”.
Viele Handys werden recycelt
Viele der Menschen, die wir befragten, geben ihr Handy weiter, nachdem sie es für einige Zeit benutzt haben, oder bekommen von ihren Verwandten ein abgelegtes Smartphone.
Was macht ihr mit euren Handys? Benutzt ihr sie, bis sie kaputt gehen, oder verschenkt ihr gebrauchte Geräte an eure Bekannten? Sagt es uns in der Umfrage!