Es scheint, als würde der Kryptomarkt unaufhörlich schrumpfen: Bitcoin fällt auf 8.000 Dollar, Ripple halbiert seinen Kurswert innerhalb von vier Tagen von 1,44 auf 0,72 Dollar und der Ethereum-Preis verliert innerhalb eines Tages 24 Prozent. Der Gesamtmarketcap ist in den vergangenen 24 Stunden um mehr als 100 Milliarden Dollar weniger geworden. Am 7. Januar lag die Gesamtmarktkapitalisierung noch bei 832 Milliarden Dollar, nun liegt sie aktuell bei 380 Milliarden. Dem Markt wurden also innerhalb von nicht einmal einem Monat rund 452 Milliarden US-Dollar entzogen.
Immer mehr Betrugsfälle
Seit dem Bitcoin-Höchststand kurz vor Weihnachten versuchen immer Länder die Regularien von Kryptowährungen enger zu gestalten. Konkret wollen die staatlichen Behörden mehreren Ländern Geldwäsche und Steuervermeidung im Zusammenhang mit digitalen Währungen verbieten.
Für Verunsicherung sorgen zudem immer mehr Betrugsfälle. In Japan wurden etwa Nutzer der beliebten Krypto-Börse Coincheck um 320 Millionen Euro in Einheiten der Kryptowährung NEM erleichtert. Mitte Januar hatte das betrügerische Pyramidenspiel rund um Bitconnect ein jähes Ende gefunden. Indien hat das Bezahlen mit Kryptowährungen verboten und in den USA wurde ein 600-Millionen-Dollar-ICO wegen Betrugsverdacht gestoppt.
Zweifel seitens der US-Behörden
Und erst vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass die Währung Tether und die populäre Handelsbörse Bitfinex, die denselben CEO haben, ebenso unter Betrugsverdacht stehen. Die US-Behörden haben offenbar die Verantwortlichen der beiden Unternehmen vorgeladen.
Tether hat immer behauptet, dass Tether-Coins immer äquivalent zum US-Dollar seien und dass der Marketcap von Tether immer durch US-Dollars gedeckt sei. An diesem Konzept äußern die US-Behörden massive Zweifel. Außerdem steht schon länger der Verdacht im Raum, dass die Bitfinex- und Tether-Führungsriege eine Art Pyramidenspiel zwischen den beiden Unternehmen veranstaltet.
Abwärtsspirale dreht sich schneller
All diese Neuigkeiten rufen wohl massive Unsicherheit unter den Investoren hervor. Die aktuelle, kräftige Preiskorrektur kann wahrscheinlich als logische Folge gesehen werden, zumal der gesamte Kryptomarkt rund um Weihnachten und Neujahr extrem überhitzt war, bei dem sogar eine offensichtliche Satire-Währung einen Gesamtwert von mehr als zwei Milliarden Dollar erreichte.
Wenn dann noch zusätzlich Panikverkäufe einsetzen und Investoren ihre Gelder schnell in Sicherheit bringen wollen, beginnt sich die Abwärtsspirale noch schneller zu drehen, was aktuell der Fall sein dürfte.
Dieser Artikel erschien zuerst bei futurezone.at.