Bei kriegerischen Auseinandersetzungen ist die Infrastruktur des Gegners ein naheliegendes Angriffsziel. Ein Szenario wäre dabei etwa, dass das Satellitennavigationssystem GPS manipuliert, gestört oder völlig lahmgelegt wird. Die US Air Force trainiert nun genau das im Bundesstaat Nevada, wie Popular Mechanics berichtet. Dazu wird GPS auf dem 13.000 Quadratkilometer großen militärischen Trainingsgelände deaktiviert. Die Trainingsmissionen müssen also ohne das vertraute System durchgeführt werden. Die Übung ist Teil des Manövers Red Flag, das mehrmals jährlich stattfindet.
Wie genau das US-Militär GPS über dem gewünschten Gebiet deaktiviert, ist geheim. Bekannt ist nur, dass die entsprechende Technik seit zehn Jahren entwickelt wird. Bereits in der Vergangenheit haben ähnliche ähnliche Übungen stattgefunden, die aktuelle ist laut einer Presseaussendung aber die bislang größte ohne GPS.
GPS in US-Kontrolle
Die Übung, die noch bis 16. Februar geht, hat aber auch für die Zivilbevölkerung Auswirkungen. So kann es in den betroffenen Bundesstaaten Nevada, Kalifornien, Arizona und Utah auch zu GPS-Ausfällen bei zivilen Flugzeugen kommen. Jene müssen dann mit dem inertialen Navigationssystem (INS) auskommen oder sich an Funkanweisungen bzw. zugewiesen Vektoren der Luftsicherheit halten.
GPS wird vom US-Verteidigungsministerium betrieben und setzt auf aktuell 31 Satelliten im Orbit. Da die USA volle Kontrolle über GPS haben, haben andere Länder bereits Alternativen entwickelt bzw. arbeiten daran. Das europäische Pendant Galileo befindet sich etwa aktuell im Aufbau. Mit voller Funktionalität wird 2019 gerechnet.