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Retro-Serie #ThrowbackThursday: Lasertag ist mehr als „How I Met Your Mother“

Immer donnerstags wird es auf futurezone retro, wenn wir Techniken der vergangenen Jahrzehnte hervorholen. Diesmal: eines von Barney Stinsons liebsten Hobbys – Lasertag.

Barney Stinson spielt Lasertag
Barney Stinsons vielleicht zweitliebste Beschäftigung (nach den Frauen): Lasertag Foto: Screenshot/YouTube/CBS

Dass die Funsportart “Lasertag” in den vergangenen Jahren auch in Deutschland immer beliebter wurde, liegt nicht zuletzt an der Popularität der Sitcom “How I Met Your Mother”. Der charmante Aufreißer Barney Stinson zelebriert beinahe religiös die schmerzfreie Paintball-Alternative. Im Produktionsland der Serie, den USA, ist die Trendsportart derweil bereits seit mehreren Jahrzehnten eine beliebte Freizeitaktivität.

Beim heutigen Throwback Thursday wollen wir die Geschichte des Lasertags beleuchten und die grundlegenden Regeln der Sportart erklären.

Waffen sind keine Spielzeuge – oder doch?

Die auf dem Spiel basierende Infrarottechnik wurde ursprünglich Ende der 1970er Jahre vom US-Militär entwickelt, um Gefechtsübungen einfacher gestalten zu können. Das entwickelte Übungssystem ist denkbar einfach aufgebaut: Jeder Soldat trägt eine Weste mit integrierten Infrarotsensoren. Wird einer dieser Sensoren mithilfe einer Waffe, dem Phaser, von einem Infrarotsignal getroffen, erkennt ein Match-Computer den Treffer.

Vom Militär zum Lasertag-Kommerz

Schnell erkannte auch die Spielzeugindustrie das wirtschaftliche Potential der Technologie, und brachte erste Lasertag-Sets, bestehend aus Schießscheibe und Phaser, auf den Markt. Die erste kommerzielle Lasertag-Arena baute der texanische Erfinder George Carter III auf, nachdem er seit 1977 von der Sci-Fi-Filmreihe „Star Wars“ dazu inspiriert worden war.

1984, nach zwei Jahren Vorbereitungszeit, eröffnete sein “Photon Center” in Dallas als erste kommerzielle Version von Lasertag. Es war der Auftakt zu einer landesweiten Lasertag-Hysterie, die heutzutage einen profitablen Wirtschaftszweig stützt. Alleine 2017 setzte die Lasertag-Branche in den USA fast 250 Millionen Dollar um. Bis 2019 rechnen Experten mit globalen Umsätzen von über 300 Millionen Dollar.

Lasertag-Kultur: Die Spielmodi

Mittlerweile hat sich eine eigene Spielkultur entwickelt, aus der unterschiedliche Spielmodi hervorgegangen sind, die vom Ablauf her stark an klassische Ego-Shooter wie „Quake“ oder „Counter Strike“ erinnern. Beim herkömmlichen Deathmatch gewinnt der Spieler, der nach Ablauf der Zeit die meisten Treffer erzielen konnte.

Interessant ist auch der Modus Switch: Wird ein Spieler getroffen, muss er das Team wechseln. Gewonnen hat das Team, das alle Spieler bei sich vereinen konnte oder die meisten Wechsel erspielt hat.

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Bagatellisiert Lasertag Gewalt?

Die Sportart ist nicht unumstritten. In einem Gespräch mit der Hochschule Ansbach betont Thomas Keller, Leiter des Sachgebiets Bildung, Erziehung und Prävention in der Jugendhilfe des Bayerischen Landesjugendamts, dass Lasertag, unter dem Deckmantel Funsport, Gewalt bagatellisiere. Daher spricht sich die Bayerische Behörde für ein Mindestalter der Spieler von 16 Jahren aus.

Dennoch sei laut Keller eine allgemeine Aussage über Lasertag nicht möglich. Jede Arena sei unterschiedlich konzipiert: „Manche versuchen bewusst, möglichst realitätsnah Kriegs- und Kampfhandlungen nachzuvollziehen, andere nicht”.

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