Ende 2017 hat Tesla in Australien den weltweit größten Lithium-Ionen-Akku in Betrieb genommen. Damit hat Elon Musk nicht nur eine 13-Millionen-Dollar-Wette gewonnen, sondern konnte auch bereits mehrere Blackouts in Südaustralien verhindern.
Kurze Reaktionszeit
Nun steht der Konzern aber vor einem kuriosen Problem: Weil der Akku zu schnell reagiert, wird Tesla für das Bereitstellen der Energie nicht ausreichend bezahlt. Das geht aus einer Beschwerde hervor, die Tesla bei dem Australian Energy Market Operator (AEMO) laut einem Bericht des Sydney Morning Herald eingereicht hat.
Grund ist die Art und Weise, wie das AEMO-Abrechnungssystem aufgebaut ist. Die kürzeste Reaktionszeit, die dabei registriert wird, liegt bei sechs Sekunden. Teslas Akku speist benötigten Strom aber teilweise innerhalb von 200 Millisekunden in das Netz ein.
Das wird aus diesem Grund nicht korrekt abgerechnet. Tesla schätzt, dass 30 bis 40 Prozent der Leistung, die die Batterie bislang geliefert hat, nicht abgerechnet wurde. Wie viel Geld dem Unternehmen dadurch entgangen ist, wollte Tesla laut dem Sydney Morning Herald nicht bekannt geben. AEMO wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.
Fehlerhaftes Abrechnungssystem
Der Tesla-Akku ist dazu konzipiert, durch erneuerbare Energiequellen Lastspitzen im Stromnetz abzufangen. Bei Bedarf kann er bis zu 30.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Konventionelle Generatoren und Kraftwerke brauchen in der Regel wesentlich länger als Teslas Akku, um auf Lastspitzen zu reagieren und so Stromausfälle vorzubeugen. Das ist auch der Grund, warum das Abrechnungssystem so gestaltet ist. Die Stufen, in denen die Energieanbieter bezahlt werden betragen sechs Sekunden, eine Minute und fünf Minuten.