Marvel sprengt mit dem Blockbuster „Avengers: Infinity War“ gerade sämtliche Rekorde. Mit über 250 Millionen Dollar Einnahmen alleine am Startwochenende setzte der Film in den USA neue Maßstäbe. Selbst Stars Wars musste sich da der Macht der Superhelden geschlagen geben und gratulierte dem neuen Rekordhalter via Twitter.
Auch in Deutschland lockte der Superhelden-Film binnen kürzester Zeit über eine Million Zuschauer in die Kinos und sorge für freudige Gesichter bei den Kinobesitzern hierzulande. Doch der Erfolg war Marvel nicht immer so sicher wie heute.
Marvel beschwört Patriotismus mit „Captain America“
Ende der 1930er Jahre aus dem Verlag Timely Publications hervorgegangen, avancierte der noch junge Comic-Verlag zu Zeiten des zweiten Weltkriegs vor allem mit patriotischen Charakteren wie „Captain America“ zum Erfolgsunternehmen.Geprägt von den spießigen Jahren der 1950er und getrieben von aufkommender Zensur durch die „Comic Code Authority“ veröffentlichte Timely/Marvel zu dieser Zeit überwiegend Comics, die dem Monster- und Horrorgenre zuzuordnen sind.
DC macht Marvel Konkurrenz
Als dann in den 1960er Jahren mit DC Comics ein neuer Konkurrent am Comic-Firmament auftauchte und mit seinen Titeln sehr erfolgreich war, setzte auch Marvel wieder auf knallharte Superhelden und kreierte in dieser Zeit einige seiner bekanntesten Namen. Neben „The Fantastic Four“, „Spider-Man“, „The Avengers“ oder „Hulk“ wurden auch die „X-Men“ in dieser Zeit aus der Taufe gehoben.
Als das Interesse an klassischen Superhelden in den folgenden Jahren wieder nachließ, setzte Marvel den Fokus erneut verstärkt auf Horrorcomics. Marvel konnte seinen Erfolg über viele Jahre fortsetzen und führte mit „Daredevil“ sogar neue und erfolgreiche Helden ein.
Marvel Cinematic Universe
Gegen Mitte der 1990er Jahre jedoch geriet das Unternehmen in eine Schieflage und stand kurz vor dem Bankrott. Es gelang zwar, die sinkenden Auflagen der Comicverkäufe zu stabilisieren, erste große Erfolge setzten jedoch erst wieder mit den Verfilmungen bekannter Helden ein. Erste Vertreter neuer Comicverfilmungen waren beispielsweise „X-Men“ aus dem Jahr 2000, „Spider-Man“ aus dem Jahr 2002 oder „Fantastic Four“ (2005). Zwar fungierte man bei diesen Kinohits bereits als Co-Produzent (Marvel Studios wurde im Jahr 1993 gegründet). Doch erst als man im Jahr 2008 mit „Iron Man“ begann die Filme selbst zu produzieren und im sogenannten „Marvel Cinematic Universe“ (MCU) stattfinden zu lassen, kannte der Erfolg keine Grenzen mehr.
Es folgte Hit auf Hit und Filme wie „Der unglaubliche Hulk“, „Iron Man 2“ und „Thor“ brachen zahlreiche Rekorde. Marvel wollte sich fortan nicht mehr nur auf die große Leinwand konzentrieren und startete mit „Marvel’s The Defenders“ ein extrem erfolgreiches Franchise auf der Streaming-Plattform Netflix. Zu den Helden des Netflix-Universums zählen Charaktere wie Jessica Jones, Daredevil und Luke Cage.
Auch DC setzt auf das Kino
Marvels Erfolg auf der Kinoleinwand blieb natürlich nicht unbeobachtet und inspirierte etwa den Konkurrenten DC Comics dazu, ebenfalls ein eigenes Film-Universum (DC Extended Universe) zu kreieren. DC veröffentlichte in diesem Rahmen bisher fünf Filme.
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Bis heute hat Marvel insgesamt 19 Filme im MCU veröffentlicht und sich diese rund 4 Milliarden Dollar kosten lassen. Das klingt teuer? Den Ausgaben stehen jedoch rund 15 Milliarden Dollar Einnahmen gegenüber. Das Film-Universum bleibt für Marvel ein Gewinntreiber. Es dürfte daher kaum überraschen, dass für die kommenden Jahre noch viele weitere Filme mit den Helden geplant sind.