Dem Laien erscheint wohl eine Matrix wie aus dem gleichnamigen Film vor dem inneren Auge, wenn er an Programmierer, Webentwickler und deren Arbeit denkt. Diana Smith bedient dieses Klischee mit ihren Bildern nicht einmal ansatzweise. Mit dem Bild „Pure CSS Francine“ versetzte die Künstlerin Anfang Mai die Twitter-Community in Staunen.
Code statt Tinte
Anders, als man es vielleicht auf den ersten Blick annehmen würde, ist es keine Bild-Datei, die Francine zeigt. Denn wie es bereits der Name des Werkes vermuten lässt, besteht sie durch und durch aus Code. Man kann sie also nicht via Rechtsklick abspeichern beispielsweise.
Jedes Detail, das auf dem Bild zu sehen ist, wurde zuvor von Smith in der Auszeichnungssprache HTML und der Stylesheet-Sprache CSS programmiert. Das hat zur Folge, dass das Bild sich, je nach Browser und Browserversion des Nutzers verändert. Diese Sprachen „sagen“ nämlich dem jeweiligen Browser, wie eine Website angezeigt werden soll. Zusammen ergeben alle Details das Gemälde. Kein Paint, keine Tricks – reines Coding.
Twitter-Nutzer zeigen, wie das aussehen kann, zum Beispiel mit dem Netscape Navigator:
oder mit einer älteren Opera-Version:
Veränderbare Kunstwerke
Anders als auf Leinwand gebannte Werke ist Francine also veränderbar. Wird ihr Code abgeändert, passt sie sich an. Auf ihrem GitHub-Profil hat Smith nämlich unter anderem den Code veröffentlicht, mit dem sie „Francine“ schuf.