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Warum sich das britische Militär vor Computerspielen fürchtet

Strategiespiele könnten genutzt werden, um KIs darauf zu trainieren, bei Cyber-Angriffen gezielter vorzugehen, warnt das britische Verteidigungsministerium.

Spieler vor Computerbildschirmen
Gamer zocken Starcraft (Symbolbild). Das britische Militär fürchtet

Einem Bericht der BBC nach, nutzen Forscher im Silicon Valley Strategiespiele wie Starcraft II, um künstlichen Intelligenzen (KI) beizubringen, auch sehr komplexe Problemstellungen alleine zu lösen. Derart trainierte KIs könnten dann genutzt werden, um ausgefeilte Cyber-Attacken durchzuführen, gibt das Verteidigungsministerium in einem Papier zum Thema künstliche Intelligenz zu bedenken.

Neue Möglichkeiten für „Schurkenstaaten“

Vor allem sogenannte „Schurkenstaaten“ könnten diese Möglichkeiten in der Zukunft nutzen, um gezielte Angriffe auf kritische Infrastruktur verschiedener Länder durchzuführen, zeigen sich die Verantwortlichen des Papiers besorgt.

„KI wird nicht nur dafür sorgen, dass das Tempo solcher Cyber-Attacken zunimmt, sie wird auch dafür sorgen, dass die Kosten dramatisch sinken und so mehr Staaten Zugriff aus diese Möglichkeiten haben“, zitiert die BBC aus dem Bericht. Jeder, „der die finanziellen Möglichkeiten“ habe, ein sogenanntes APT-System („Advanced Persistent Threat“, „fortgeschrittene, andauernde Bedrohung“) zu kaufen, sei damit in der Lage, immensen Schaden durch Cyber-Attacken anzurichten.

Die Verantwortlichen im Ministerium sehen solche Systeme als ernsthafte Gefahr an und gehen davon aus, dass dies schon im Jahr 2020 der Fall sein könnte.

Experte sieht keine akute Gefahr

Dem wiederspricht jedoch Steven Murdoch, Forscher am University College London. Derartige KIs, die ausgeklügelte Cyber-Attacken alleine ausführen können, lägen noch in der fernen Zukunft. Selbst solche KIs, die Spiele wie Starcraft beherrschten, seien „nicht kreativ“ und würden lediglich einem „einfachen Regelwerk“ folgen. Selbstverständlich, so Murdoch, werde die Entwicklung jedoch dafür sorgen, dass Cyber-Attacken automatisierter ablaufen werden als bisher. Es seien aber immer noch Menschen für die Planung und Vorbereitung solcher Angriffe nötig.

„Deep Mind“

Beispielhaft wird in dem Bericht Googles „Deep Mind“ gennant. Die Google-Tochter mit Sitz in London nutze ebenfalls Starcraft II um den eignen Algorithmus besser zu trainieren. Auch komplexe Spiele wie GO wurden genutzt, um die KI schlauer zu machen. DeepMind betont, man nutze die gewonnen Erkenntnisse ausschließlich, „um die Welt zu einem besseren Ort zu machen“.

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Löblich, dennoch schließt dies den Diebstahl der gewonnen Erkenntnisse von „Deep Mind“ durch andere, weniger friedlich gesinnte Unternehmen oder Staaten, nicht aus.

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