Im Zuge des Initial Coin Offerings (ICO) der lettischen Social-Media-Plattform AskFm wurden vier Krypto-Enthusiasten von dem Unternehmen gesponsert, den Mount Everest zu besteigen. Am höchsten Gipfel der Welt sollte dann eine Festplatte vergraben werden, auf der sich AskFm-Token im selbsterrechneten Wert von rund 50.000 Dollar befinden.
Während die Marketing-Aktion offenbar erfolgreich war, kam es beim Abstieg zu einem tragischen Zwischenfall. Lam Babu Sherpa, der die Bergsteigergruppe unterstützte, hat offenbar aufgrund von Schneeblindheit die Orientierung verloren und sich verlaufen. Sherpa kehrte nicht in das Camp zurück und wurde für Tod erklärt. Die genauen Umstände des Todes sind noch nicht geklärt. Alan Arnette, der die Geschehnisse am Mount Everest in seinem Blog begleitet, bezeichnete die Tragödie als „vermeidbaren Todesfall“.
Bergsteiger wurden evakuiert
Auch die Bergsteiger, die für AskFm unterwegs waren, gerieten am Mount Everest in eine Notlage. In einer Höhe von mehr als 7000 Metern ging den Bergsteigern die Sauerstoffversorgung aus. Sie konnten nicht mehr weiter klettern und mussten von einem Helikopter gerettet werden.
In einem Blogpost von AskFm wurde zwar über die Rettungsaktion berichtet, der tragische Tod des Sherpas wurde allerdings mit keinem Wort erwähnt. Ganz im Gegenteil: Ungeachtet des Todesfalls spornen die AskFm-Verantwortlichen andere Bergsteiger an, den Schatz, also die Festplatte mit den darauf gespeicherten Token, zu heben – „vorausgesetzt, sie sind mutig genug“.
Kuriose Webeaktionen für Kryptowährungen
Aus den zahlreichen fragwürdigen ICOs stechen manche mit besonderer Dreistheit heraus. So wurde auf der Website eines Krypto-Start-ups, das Geld für den ICO sammelte, Kevin Belanger als Grafik-Designer ausgewiesen. Soweit nichts Ungewöhnliches, doch das Team-Fotozeigte den populären Schauspieler Ryan Gosling. Kurz nachdem der Fake aufflog, war die Website des Start-ups verschwunden, und damit wohl auf das bereits eingesammelte Geld.
Mitte April hat der CEO eines deutschen Krypto-Start-ups im Zuge eines ICOs sein Untertauchen vorgetäuscht. Er wollte damit auf die vielen Betrugsfälle bei ICOs hinweisen und Nutzer warnen, rechtfertigte er seine Aktion. Der Marketing-Gag ging aber offenbar nach hinten los und wurde stark kritisiert. Nutzer wandten sich in der Folge von dem Start-up ab.
Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.