Facebook hat damit begonnen, seinen Nutzern einen Reputationswert von 0 bis 1 zu verleihen, der ihre Vertrauenswürdigkeit vorhersagen soll. Entwickelt wurde das Bewertungssystem über das vergangene Jahr hinweg und soll im Kampf gegen Fake News helfen, bösartige Akteure zu identifizieren.
Facebook-Nutzer verspielen Glaubwürdigkeit
Für eine lange Zeit hatte das Unternehmen sich darauf verlassen, dass Nutzer Verstöße auf der Plattform melden. Jetzt, mit mehr Optionen, hätten diese jedoch angefangen, vermehrt Falschmeldungen abzugeben. Diesem neuen Dreh musste entsprechend begegnet werden, so Tessa Lyons, Produktmanagerin bei Facebook und verantwortlich für die Bekämpfung von Fehlinformationen.
Der Reputationswert soll jedoch kein absoluter Indikator der Glaubwürdigkeit einer Person sein, sagte Lyons gegenüber der Washington Post. Er soll lediglich eine Maßeinheit unter tausenden neue Verhaltensanhaltspunkten sein, die Facebook in Augenschein nimmt, um Risiken besser zu verstehen. So beobachtet das soziale Netzwerk zum Beispiel auch, welche Nutzer die Neigung haben, Inhalte von anderen als problematisch zu markieren und welche Verlage von Usern als vertrauenswürdig angesehen werden.
Wie Bemessung zustande kommt ist nicht transparent
Welche anderen Mittel Facebook zur Verfügung stehen, um den Reputationswert zu erstellen, ob dieser allen Nutzern zugeteilt und wie er verwendet wird, ist unklar. Ebenso, ob die Maßnahme Erfolge verzeichnen wird. In Kampf gegen Fake News ist Facebook weiterhin sehr aktiv. Erst jüngst wurden mehr als 650 Facebook-Konten gesperrt, die mit politischer Propaganda in Verbindung gebracht wurden.
Dass Facebook selbst aber auch Stein des Anstosses sein kann, hat eine aktuelle Studie herausgefunden. So soll die Nutzung des sozialen Netzwerkes zu Gewalt gegen Flüchtlinge geführt haben.