Autonome Waffen, die selbständig ihr Ziel auswählen und entscheiden, wer getötet wird. Sieht so moderne Kriegsführung aus? Welche Beschränkungen brauchen die sogenannten Killerroboter und wie sollen wir mit ihnen umgehen? Soll man die Tötungsmaschinen gar ganz verbieten? Darüber diskutierten Abrüstungsexperten der Vereinten Nationen in der vergangenen Woche auf einer Sicherheitskonferenz in Genf.
Kein Abschlusspapier
Die Verhandlungen über die Killerrobotern wurden nun ergebnisoffen beendet. Es wurde kein gemeinsames Abschlusspapier verfasst. Nicht einmal ein Minimalkonsens wurde erreicht, da eine kleine Gruppe von Rüstungsmächten die Abschlusserklärung platzen ließ.
Die Lage ist verzwickt: Auf der einen Seite wollen die Vereinten Nationen die letalen autonomen Waffensysteme (LAWS) seit Jahren verbieten. Auf der anderen Seite steht die Rüstungsindustrie, die in den LAWS eine Revolution der Sicherheits- und Verteidigungspolitik sieht.
Bei autonomen Waffen kann es sich zum Beispiel um Drohnen handeln, die selbständig ihre Angriffsziele auswählen. Aber auch Schiffe, Panzer oder Raketenwerfer, die mit künstlicher Intelligenz entscheiden, wer getötet wird und wer nicht. Mit einer Computersoftware sollen Gesichter und Fahrzeuge erkannt und so feindliche Ziele selbständig ausgewählt werden.
Deutschland und Frankreich wollten in einer politischen Erklärung erreichen, „dass Menschen weiterhin die letztendlichen Entscheidungen über den Einsatz von tödlichen Waffen fällen“. Dazu kam es nicht. Denn vor allem Russland und die USA stellten sich quer. Beide Länder sehen in den LAWS die Chance, dass die Kriegsführung künftig präziser und somit die Zivilbevölkerung besser geschützt wird.
Verhaltenskodex für den Killerroboter
Der Einsatz von autonomen Waffen in der Kriegsführung wird sich wahrscheinlich nicht aufhalten lassen. Vielmehr geht es darum, einen Verhaltenskodex für die Killerroboter zu etablieren. Dabei soll die KI in Drohnen zukünftig ihre Bombenziele auch begründen können. Daran wird bereits in der Forschungsabteilung der US-Armee gearbeitet.