Es ist kaum zu glauben, aber das Klingelton-Imperium, das uns in den frühen 2000ern nervte, gibt es noch immer: Jamba. Mit ihm verbinden wohl die meisten kriminelle Abofallen durch Downloads. Doch es gibt noch viele andere Drittanbieter, die versuchen, euch durch im Hintergrund geladene Apps oder mobile Bezahlmethoden abzuzocken. Dagegen solltet ihr euch und euer Handy schützen – indem ihr euch von euren Mobilfunkanbietern Drittanbietersperren einrichten lasst.
Drittanbietersperre einrichten: Es ist kostenlos
Viele dubiose Drittanbieter locken euch zunächst mit Angeboten wie im beweglichen Emojis in einer Abofalle bei WhatsApp. Mit gefälschten Links beispielsweise landet ihr dann auf Websites, die im Hintergrund Apps auf euer Handy laden – schon seid ihr in der Abofalle. Andere Anbieter wiederum bieten die Möglichkeit, Dinge, die ihr im Internet kauft, mit eurer Telefonnummer zu bezahlen, was hohe und vor allem ungewollte Kosten auf eurer nächsten Handyrechnung zur Folge hat.
Drittanbietersperren einzurichten sind ein kostenloser Service der Netzbetreiber, die die Möglichkeit, per Telefonnummer zu bezahlen, unterbinden. So können keine unfreiwilligen Kosten mehr entstehen. Seit 2012 sind die Netzbetreiber sogar gesetzlich dazu verpflichtet, die Sperre ohne zusätzliche Gebühren anzubieten. Das geht online über die Kundencenter von Telekom, Vodafone und Co. Ein Anruf bei der Kundenhotline von oder eine formlose E-Mail an die Anbieter reicht aber auch aus, um den Service in Anspruch zu nehmen.
Außerdem habt ihr bei vielen Mobilfunkanbietern mittlerweile mehrere Auswahlmöglichkeit: So könnt ihr etwa nur eine spezifische Sparte sperren oder nur Abos. Schließlich stecken nicht hinter allen Drittanbieter-Diensten Abofallen. Diese könnt ihr also weiterhin nutzen und euch gleichzeitig gegen Abos schützen. Aber Vorsicht: Bereits laufende Abos werden mit der Drittanbietersperre nicht gekündigt. Allerdings könnt ihr etwa euer iPhone-Abo in nur wenigen Schritten selbst kündigen.
Drittanbietersperre einrichten: So geht’s
Wie bereits erwähnt, muss mittlerweile jeder Netzprovider die Drittanbietersperre anbieten. Wir stellen euch in diesem Artikel das Vorgehen bei den drei größten Mobilfunkanbietern vor, die auch ein eigenes Netz betreiben: Telekom, Vodafone und Telefónica (o2).
Telekom
Bei der Telekom ist es möglich, einzelne Themenbereiche zu sperren, beispielsweise Erotik, Chats oder Apps.
- Meldet euch unter mein.t-online.de mit euren Kundendaten an.
- Geht auf „Dienste“ > „Sperrkonfigurator“ > „Drittanbieter einrichten“.
- Telefonisch könnt ihr den Kundendienst unter 0800 330 2202 oder die Telekom-Kurzwahl 2202 erreichen und die Drittanbietersperre einrichten lassen.
Vodafone
Bei Vodafone können Kunden Abos und Einzelkäufe getrennt voneinander sperren lassen.
- Meldet euch unter MeinVodafone mit euren Kundendaten an.
- Geht auf „Ihre Rechnungen“ > „Mobiles Bezahlen“ > Mobiles Bezahlen ein- oder ausschalten.“
- In der Vodafone-App könnt ihr auf den Service unter „Vertrag“ > „Optionen“ > Drittanbieter Abos sperren“ zugreifen.
- Telefonisch könnt ihr vom Kundendienst unter der Vodafone-Kurzwahl 1212 die Drittanbietersperre einrichten lassen.
Telefónica (o2)
Bei Telefónica, das Unternehmen hinter dem o2-Netz, kann die Drittanbietersperre für Themenbereiche einzeln gesperrt werden: App-Stores/Software, Erotik-Inhalte, Spenden, Tickets/Eintrittskarten, Information/Unterhaltung, Abos.
- Meldet euch unter Mein o2 mit euren Kundendaten an.
- Geht auf „Rechnung“ oder „Tarif & Optionen“ > „Drittanbieterdienste verwalten“. Dort könnt ihr die einzelnen Bereiche sperren. In der Mein o2-App funktioniert das Vorgehen genauso.
- Telefonisch könnt ihr den Kundendienst unter 0176 88855222 oder die o2-Kurzwahl 55222 erreichen und die Drittanbietersperre einrichten lassen.
- Auch in einem der zahlreichen o2-Shops ist eine Sperre möglich. Sprecht einfach einen der Mitarbeiter darauf an.
Drittanbietersperre einrichten bei anderen Mobilfunkanbietern
Habt ihr einen Mobilfunkanbieter, der kein eigenes Netz betreibt, sondern eines der Mobilfunknetzanbieter mitbenutzt, müsst ihr euch für die Drittanbietersperre an die Anbieter selbst wenden. Tipp: Fragt gezielt nach den jeweiligen Auswahlmöglichkeiten, einige bieten bereits standardisierte Sperrungen bestimmter Dienste ab Vertragsbeginn.
Fazit: Schützt euch!
Abzocke lauert im Internet quasi überall, zum Beispiel auch mit überteuerten Ping-Anrufen. Schützt euch dagegen, indem ihr eure Mobilfunkanbieter auf euren Handys Drittanbietersperren einrichten lasst. Wem das noch nicht reicht, kann sich diese 4 Tricks gegen Abzocke im Internet anschauen. Dann wisst ihr auch, was ihr beispielsweise gegen Tracking tun könnt.