Was Daten angeht, hat es sich Facebook im vergangenen Jahr mit der Öffentlichkeit verscherzt. Mit dem Skandal um Cambridge Analytica fiel der Startschuss – Neues kommt nahezu wöchentlich ans Licht. Seit den ersten Auffälligkeiten beginnen sich die Nutzer mit der Datenschutz-Thematik auseinanderzusetzen und scheinen auf immer neue „Skandale“ zu stoßen, denen sie mit der Erstellung ihres Kontos zugestimmt hatten.
Facebooks Schatten-Daten
So verwendet Facebook sogar Daten, die ihr dem Netzwerk nie bewusst überlassen habt, wie beispielsweise die Telefonnummer, die ihr im Rahmen der Zwei-Faktor-Authentifizierung angebt. Dadurch soll Werbung noch spezifischer personalisiert werden. Wie Forscher der Universitäten Princeton und Northeastern berichten, fallen auch sogenannte „Schatten-Kontaktdaten“ unter die Masse an Instrumenten, die das Netzwerk zur Generierung personalisierter Anzeigen und Einladungen nutzt.
Grundlage für die Verwendung dieser Daten sind Unternehmen, denen ihr bereits eure Informationen gegeben habt. Wollen diese Werbung auf der Plattform schalten, gleicht Facebook den Satz mit Kundendaten ab, die der Werbende in das System eingespeist hat. Findet sich dort eine Parallele – beispielsweise eine Anschrift, E-Mail Adresse oder Telefonnummer – zur Datenbank Facebooks, so bekommt der jeweils ermittelte Nutzer die Anzeige zu sehen. Die Datenbank des Netzwerks speist sich dabei aus den Informationen, die ihm User bereits übermittelt haben.
Dennoch scheint der Konzern mittlerweile besser darauf zu achten, auf welche Drittanbieter und Werbepartner er sich einlässt. So hat er erst kürzlich ein neues Kopfgeld auf unsichere Drittanbieter-Apps ausgesetzt. Auch mit der personalisierten Werbung will man den Kunden beziehungsweise Nutzern nicht schaden. Die Algorithmen des Netzwerks sowie verknüpfter Plattformen wie Instagram sollen mittlerweile sogar Junkies dabei helfen, vom Drogenmissbrauch wegzukommen.
Der Spion auf eurem Smartphone
Sowohl WhatsApp als auch der Messenger sind Teil des Facebook-Konzerns. Habt ihr sowohl eine der Nachrichten-Apps als auch Facebook auf eurem Smartphone installiert, so ist es Facebook möglich, die verwendete Nummer eurem Facebook-Account zuzuordnen – selbst wenn ihr sie dort nicht angegeben habt.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Messenger des Netzwerks. Wenn ihr diesen installiert und euch anmeldet, verlangt er zunächst nach einem Blick in die Kontaktliste, die auf eurem Gerät vorhanden ist. Auf diese Weise kann die Plattform Nutzer einander zuordnen – selbst wenn sie dort eigentlich nicht verbunden sind – und gezieltere Freundesvorschläge machen.
Die Grundlage für all diese Daten bietet die PII (personally identifying information). Gelagert auf einer gigantischen Datenbank trägt die PII die Informationen eines jeden Nutzers und kann sie gegebenenfalls um neue, durch Werbepartner oder verbandelte Apps entstandene Verknüpfungen und Daten erweitern.