Vielen Menschen kennen es: Die Sachen sind gepackt, der Umzug steht bevor und als ob das nicht schon anstrengend genug wäre, warten in der neuen Stadt schon weitere Herausforderungen.
Schwieriger Neustart
Neue Arbeitskollegen, der Beginn des Studiums, neue Freunde: Menschen, die an einem neuen Ort einen Neustart wagen, stehen vor so mancher Herausforderung. Wer diese nicht alleine meistern kann oder will, kann nun auf Hilfe hoffen. Denn unter dem Stichwort Co-Living entsteht ein Konzept, das vielen Menschen einen Umzug erleichtern könnte.
Angelehnt ist die Idee an das Konzept des Co-Working, bei dem mehrere Menschen, etwa Freiberufler oder kleine Start-ups, gemeinsam in großen, offenen Räumen arbeiten und so gegenseitig von ihrer Arbeit profitieren können. Co-Living soll Neuankömmlingen in einer Stadt dabei helfen, Anschluss zu finden. Und so entsteht aktuell in Berlin ein Projekt, das sich „The Arrivers Inn“ nennt, wie Business Insider berichtet.
„Locals“ helfen „Arrivers“
Ein Prototyp dieses „Hauses des Ankommens“ soll bereits 2019 in der Hauptstadt entstehen. Einheimische, sogenannte „Locals“ nennt der Macher hinter dem Projekt solche Menschen, die seit mindestens zwei Jahren in der Stadt Zuhause sind. Es sollen den Plänen nach dann auch diese Menschen sein, die die Neuankömmlinge, die „Arrivers“ in ihrer neuen Heimat willkommen heißen.
Regelmäßig stattfindende Dinner-Partys, Vorträge und Konzerte sollen den Austausch in der etwas anderen Wohngemeinschaft anregen und den Neu-Berlinern ihre Ankunft erleichtern. Die Locals, die ebenfalls in dem Co-Living-Haus leben, sollen den Neuen mit Rat und Tat im Alltag zur Seite stehen.
Doch es geht nicht ohne Privatsphäre – das weiß auch Jonathan Imme, der hinter dem Projekt steht: „Die Leute sollen Gemeinschaftsflächen haben, aber jeder auch den notwendigen Raum für sich allein“, zitiert die Seite Imme.
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Auch alte Menschen willkommen
Als künftige Bewohner solcher Co-Living-Projekte sieht Imme übrigens nicht nur urbane Hipster. So seien beispielsweise auch alleinerziehende Mütter und Väter, kinderlose Singles oder auch ältere Menschen, die nicht allein leben wollen, willkommene Bewohner.
Wichtig sei bei einem Projekt wie diesem vor allem, dass es sich an die Umgebung anpasse. Die Wohnprojekte sollten zur Nachbarschaft passen und möglichst viel der lokalen Kultur in die Wohnräume einbringen, so Immes Idee. Sollte sich das Konzept in Berlin zu einem Erfolg entwickeln, stehe auch einer Ausweitung in andere Städte nichts im Wege.