Organisiertes Phishing und Spam-Anrufe scheinen sich immer weiter zu häufen. Gerade als Betrüger sollte man allerdings darauf achten, wen man da am anderen Ende der Leitung hat. So geriet eine angebliche Mitarbeiterin des Microsoft-Kundenservices an ein Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC) und kassierte kurzerhand ein Hackback.
Betrüger geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus
Ebenso wie man sich als Einbrecher nicht an einem Laden für Alarmanlagen versuchen sollte, sollte man als digitaler Betrüger wohl lieber die Finger vom CCC lassen. „Sir, ich rufe von Microsoft an und wir haben ein Problem in ihrer Windows-Anwendung entdeckt“, bekam der Twitter-User Rem0te (@grauhut) am zu hören, als er das Telefon abnahm. Was folgte, war eine Reihe betrüblicher Ereignisse – für die Betrüger.
Kleiner Tipp am Rande: Wer nicht wie das Mitglied des CCC auf derartiges Vorbereitet ist, sollte keinesfalls einem Unbekannten Zugang zu seinem Rechner geben – schon gar nicht zu geheimen Daten.
Hacke keinen Hacker
Die Betrügerin schien sich ihrer Sache bis zu diesem Punkt ausgesprochen sicher und forderte eine „Servicepauschale“ mit der das Opfer für die Bereinigung des Systems aufkommen sollte. Doch kam alles ganz anders als geplant.
Der Anruferin wiederfuhr nun genau das, was sie als den eigentlichen Grund für ihren Anruf angegeben hatte: Sie fiel Ransomeware zum Opfer. Denn das vermeintliche Opfer hatte sie nicht etwa seine Daten auf ihren Rechner ziehen lassen, sondern ein Verschlüsselungsprogramm. Zwar weist der CCCler darauf hin, dass „die Variante nur fünf Dateien“ verschlüsselt und dann aufhört, jedoch geschehe letzteres nur dann, wenn er es so einstellt – was er wohl nicht getan hat.
Von Seiten der Community erhielt Rem0te ausgesprochen positive Resonanz, denn der Frust über die Scammer ist groß. Zwar muss es nicht gleich ein Hackback sein, allerdings Raten wir auch dir, der Stimme am anderen Ende der Leitung nicht blind zu vertrauen. Als Apple-Nutzer solltest du außerdem umso mehr aufpassen, denn dein iPhone macht es Phishing-Betrügern einfach zu leicht. Übrigens: Diese aktuellen Phishing-Mails kommen nicht von deiner Bank.