Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether sind eine schwierige Sache. Nicht nur, dass der Kurs der virtuellen Währungen extrem starken Schwankungen unterliegt – Anleger sind auch darauf angewiesen, dass das Passwort zum sogenannten „Wallet“ griffbereit ist. Denn sonst ist das Geld weg.
190 Millionen Dollar in Kryptowährung verloren
Genau vor diesem Problem stehen nun Kunden der kanadischen Kryptobörse „QuadrigaCX“. Der Grund dafür: Der Gründer der Börse ist unerwartet in Indien gestorben. Was tragisch für dessen Familie ist, hat nun aber auch Auswirkungen auf die Finanzen seiner Anleger. Denn der 30-jährige CEO Gerald Cotton ist verstorben, ohne dass er jemandem zuvor das Passwort zu seinem Kryptosafe verraten hatte.
„Am besten ist, den Private Key auf drei oder vier verschiedenen Papieren zu notieren, und diese dann an verschiedenen Orten zu lagern“, zitiert Watson den Kryptoexperten Julian Hosp.
115.000 Anleger betroffen
Rund 115.000 Kunden der Börse und die Witwe des verstorbenen Gründers sind die Leittragenden. Denn zwar besitze Jennifer Robertson, so der Name der Witwe, den Lapton des Verstorbenen. Jedoch kenne sie das Passwort zu seinem Kryptowallet nicht und habe daher keinen Zugriff auf die Gelder seiner Anleger.
Zweifel an der Geschichte
Doch es kommen bereits erste Zweifel an der Geschichte auf. Nicht nur, dass „QuadrigaCX“ im vergangenen Jahr bereits Probleme hatte – die kanadische Imperial Bank of Commerce fror Vermögenswerte des Unternehmens wegen Unregelmäßigkeiten bei Zahlungen ein. Auch der Tod des Gatten wirft Fragen auf. Zwar gibt Robertson an, eine Bescheinigung des Todes ihres Mannes aus Indien zu haben. Offizielle Stellen jedoch wollen das nicht bestätigen.
Wie schnell virtuell angelegtes Geld verschwinden kann, musste im vergangenen Jahr auch ein YouTuber feststellen. Er verlor Millionen Krypto-Dollar – live vor der Kamera. Hätten die Anleger im aktuellen Fall auf den Experten Andreas Antonopoulos gehört, wäre ihnen vermutlich viel Ärger erspart geblieben.