Die Daten, die Facebook über dich sammelt, sind die Währung des Unternehmens. Mit ihnen wird das Geschäftsmodell des sozialen Netzwerks erst wirksam. So viel wissen wir bereits. Was wir bisher nicht wussten (jedenfalls nicht so deutlich), ist die Tatsache, dass dank all dieser Informationen Facebook auch Personen trackt, die es als Bedrohung für sich selbst oder seine Führungskräfte ansieht.
Facebook will sich nicht von dir bedroht sehen
Wie CNBC am Donnerstag berichtete, protokolliere Facebook genau, nach welchen Personen sein Sicherheitsteam „Ausschau halten“ soll. Deshalb heiße die Liste intern auch „BOLO“-Liste, für: „be on the lookout“. CNBC will die Informationen aus Gesprächen mit verschiedenen, ehemaligen Angestellten des Social Media-Konzerns erfahren haben.
Die Liste der betreffenden Individuen reiche von Nutzern, die bedrohliche Bemerkungen zu den Diensten Facebooks äußerten, bis zu ehemaligen Mitarbeitern. Teils würden auch User als Bedrohung angesehen, die eine möglicherweise gefährliche IP-Adresse verwendeten. Ihre Standorte würden in verdächtigen Fällen an die Behörden weitergeleitet.
Wie kommen die Namen auf die Facebook-Liste?
Laut CNBC seien „Hunderte“ Namen auf der BOLO-Liste. Die Gründe, einen Nutzer darauf aufzunehmen, allerdings mehr als subjektiv. Vielleicht reicht es aber schon aus, den Firmengründer Mark Zuckerberg zu beleidigen, um auf die Liste zu kommen. Die Facebook-Insider, die CNBC zitiert, sind sich über die Gründe uneinig. Ein Facebook-Sprecher jedoch bestritt jegliche Subjektivität beim Führen der Liste: Personen würden erst nach einer „strengen Überprüfung zur Feststellung der Gültigkeit der Bedrohung“ hinzugefügt.
Facebook-Mitarbeiter müssten geschützt werden, sagte Facebook-Sprecher Anthony Harrison gegenüber Gizmodo. Dafür gäbe es strenge Prozesse. „Jeder Vorschlag, den unser physisches Sicherheitsteam vor Ort überschritten hat, ist absolut falsch.“
Die Standort-Überwachung, auf dessen Basis anscheinend größtenteils „Verdächtige“ auf die BOLO-Liste kommen, ist keinesfalls eine überraschende Neuigkeit. Wir wissen bereits, dass Facebook die Standorte seiner Nutzer zwanghaft ausspioniert, das machte der Facebook-Datenskandal noch einmal deutlich. Übrigens hat Facebook auch Methoden, um mit redseligen Mitarbeitern umzugehen.