Rund 94 Prozent der erwachsenen Südkoreaner besitzen ein Smartphone. Die Geräte sind somit weitaus verbreiteter als beispielsweise in den USA oder Japan. Aufgrund dessen häufen sich jedoch in letzter Zeit besonders die Verkehrsunfälle der sogenannten Smartphone-Zombies – also Menschen, die auch beim Gehen wie gebannt auf das Display ihres Handys starren und sich und andere somit gefährden. Jetzt hat die südkoreanische Stadt Ilsan ein Warnsystem eingeführt, dass die exzessiven Smartphone-Nutzer aufschrecken soll.
Dieses Warnsystem soll die Smartphone-Zombies retten
Was die US-Stadt Honolulu mit einem Verbot löst, will die südkoreanischen Stadt Ilsan mit moderner Technik ausmerzen: Dort soll nun ein neues Warnsystem mit farbigen Leuchtdioden im Gehweg Smartphone-Zombies auf potenzielle Gefahren aufmerksam machen, ohne dass diese den Blick vom Display lösen müssen.
Außerdem warnen projizierte Hinweise sowie eine App namens „Watch Out“ vor nahenden Autos. Diese gibt des Weiteren auch die Richtung an, aus der sie sich nähern.
Das Warnsystem nutzt dafür Radarsensoren und Wärmebildkameras. Ein billiges Unterfangen ist das nicht – die Ausstattung einer Kreuzung kostet rund 12.000 Euro. Nähert sich ein Auto, wird es von den Sensoren registriert, die dann die Lichtsignale aktivieren. Die nötige Technologie liefert das staatliche Institut für Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik (KICT).
Zunächst wird dieses nur in Ilsan erprobt, nach Angaben des KICT soll es jedoch zukünftig im ganzen Land installiert werden.
Südkorea kämpft mit vielen Verkehrstoten
Im Jahr 2017 starben in Südkorea mehr als 1600 Fußgänger bei Unfällen mit Autos, ihr Anteil an der Gesamtzahl der Verkehrstoten lag bei rund 40 Prozent. Das neu entwickelte Warnsystem unterstützt das Land folglich in dem Kampf, diese Zahl zu senken – und greift den Smartphone-Zombies somit unter die Arme.
Südkoreas Verkehrsstatistiken weisen des Weiteren auf die Gefahren hin, mit denen die Smartphone-Nutzung verbunden ist. Diese stellen jedoch nicht nur eine Gefahr für den Straßenverkehr dar, sondern auch für deinen Körper. Starrst du zu intensiv auf dein Gerät, könnte übrigens bald mal wieder ein Besuch beim Augenarzt fällig werden.