Dass wir einen digitalen Fußabdruck hinterlassen, ist mittlerweile nichts Neues mehr. Doch die Spuren, die wir im World Wide Web verbreiten, will sich der Bereich Entertainment nun zu Nutze machen. Smart Content heißt das Stichwort.
Was ist Smart Content?
Wir wissen bereits, dass viele Plattformen wie Facebook & Co. mit Algorithmen arbeiten. Jetzt soll dies noch einen Schritt weiter gehen. Neue Technologien des maschinellen Lernens sollen zukünftig alle wichtigen Informationen abspeichern und durch Automatisierung personalisiertes Storytelling schaffen.
Das klingt zunächst noch abstrakt, aber im Endeffekt bedeutet das für die User, dass es sich dabei um Erzählungen handelt, die künstliche Intelligenzen entwerfen und die auf den persönlichen Geschmack und Gefühle der Nutzer abgestimmt sind. Das soll tatsächlich Inhalte wie Nachrichtenartikel, Live-Videos oder auch eine Serie im Streamingdienst betreffen.
Ob dir bestimmer Smart Content empfohlen wird, hängt davon ab, was deine Vorlieben sind. Es kann tatsächlich sein, dass du den gleichen Film wie ein Freund schaust, aber die Handlung abweicht, weil ihr unterschiedliche Bedürfnisse habt.
Was machen die Algorithmen bisher?
Momentan werten die Algorithmen auf Google, Amazon, Twitter, Netflix oder Spotify deine Daten aus, um dir personalisierte Vorschläge zu machen.
Außerdem werden deine Daten mit Daten anderer Personen verglichen. Die Algorithmen verbessern dadurch kontinuierlich ihre Empfehlung für ähnliche Inhalte. Aber genau das ist das Problem: Die Vorschläge gleichen sich zu sehr. Dadurch werden User immer wieder mit denselben Inhalten konfrontiert. Dieses Problem soll Smart Content beheben, indem er dir individuelle Vorschläge macht.
Wie ist es möglich, Smart Content zu erstellen?
Es beginnt bereits bei der Inhalterstellung: Es wird nicht mehr nur ein fertiges Produkt geben, dass nach der Fertigstellung veröffentlicht wird. Inhalte werden komplexer und nach und nach ausgearbeitet.
Smart Content besteht aus individuell zusammenstellbaren Elementen. Diese können je nach Bedarf aktualisiert, geändert oder neu gemischt werden. Du kannst dir das vorstellen, als würde man Inhalte als Software entwickeln.
Wie TechCrunch berichtet, werden hierfür momentan künstliche Intelligenzen verwendet, die sich an die Verteilungen und Empfehlung des Smart Content machen. Darunter fallen auch News-Anwendungen und On-Demand-Streaming-Dienste.
Smart Content kann aber nicht ohne menschliche Anleitung erstellt werden, auch wenn Maschinen und Softwares ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses ist. Künstliche Intelligenzen sind für die Daten verantwortlich, Menschen konzentrieren sich auf die kreative Umsetzung.
Wo findet sich bereits Smart Content?
Einer der ersten Vorreiter ist tatsächlich TikTok. Die Kurzclip-App generiert für jeden User durch Algorithmen einen personalisierten Feed. Dabei orientiert sich die App an den Benutzerprofilen.
Auch Netflix hat mit neuen Formen des Streamings experimentiert. Eine neue Form des Serienschauens wurde mit der „Black Mirror“-Episode „Bandersnatch eingeführt. Hierbei kann der Zuschauer interaktiv die Handlung und Dialoge der Folge bestimmen.
Ein weiteres Experiment im Bereich Smart Content startete Netflix mit der Serie „Love, Death & Robot“. Dabei werden die Episoden in unterschiedlicher Reihenfolge für den Nutzer bereitgestellt.