Jeder macht mal einen Fehlkauf oder findet, dass das gekaufte Produkt nicht den Erwartungen entspricht. Amazon-Rücksendungen sind in solchen Fällen normalerweise unkompliziert. Allerdings gibt es Kunden, die eine bestimmte Schwachstelle des Unternehmens ausnutzen, um ihre Einkäufe ohne zusätzliche Kosten zu behalten. Werden sie dabei erwischt, könnte dies allerdings zur Sperrung ihres Kontos führen.
Amazon-Rücksendung: Diese Methode kennen viele nicht
Dass du eigentliche Rücksendungen an Amazon am Ende trotz Rückzahlung behalten darfst, liegt einzig und allein an einer Sache: den Retourkosten. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (via Business Insider) geht hierbei zum Beispiel von rund 15 Euro aus, die Amazon, aber auch andere Onlinehändler, jedes Mal bezahlen müssen, wenn du etwas zurückschickst.
Da dem Standard zufolge jährlich ein großer Anteil der bestellten Waren an den Versandhändler zurückgehen, entstehen daraus enorme Kosten. Die logische Schlussfolgerung aus wirtschaftlicher Sicht ist also, nichts zurückzunehmen, dessen Verkaufswert deutlich unter den Retourkosten liegt. Bei Lebensmitteln dagegen spielt unter anderem die Haltbarkeit einen Rolle für die Rechtfertigung einer Amazon-Rücksendung.
Das droht Amazon-Kunden bei absichtlichem Missbrauch
Für Kunden bedeutet das bei der Amazon-Rücksendung also, dass sie für Produkte, die weniger als 20 Euro kosten oder vergänglich sind, möglicherweise den Wert erstattet bekommen, ohne sie jedoch zurückschicken zu müssen. In einem solchen Fall wird dir bei der Einleitung einer Amazon-Rücksendung erst gar kein ausdruckbares Rückgabe-Etikett angeboten, sondern nur der Verweis, dass die Erstattung deiner Zahlung in die Wege geleitet wurde.
Das siehst du bei manchen Amazon-Rücksendungen:
„Sie müssen diesen Artikel nicht zurücksenden. Ihre Gutschrift wurde veranlasst.“
Amazon
Wer damit beginnt, solche Amazon-Rücksendungen gezielt zu provozieren, muss am Ende womöglich mit einer harten Strafe rechnen. Der Versandhändler ist sich nämlich durchaus bewusst, wer derartig strategische Einkäufe vornimmt. Da das Unternehmen das Vorgehen seiner Nutzer beobachtet und diese durch vielen Reklamationen auffällig werden, kann das Amazon-Konto gesperrt werden, womöglich sogar ausufernd, dass du nicht mehr nur Produkte bestellen, sondern zum Beispiel auch nicht mehr auf Amazon Prime zugreifen kannst.
Tipp: So funktioniert der Prozess einer Amazon-Rücksendung
Kunden bestellen nach Rückgabe-Möglichkeiten
Etwa zwei Drittel aller Onlinehändler sollen einer Studie zufolge die Rücksendungskosten komplett übernehmen, was sie am Ende teuer zu stehen kommt. Verständlich also, dass sie durch die kostenlose Abgabe der Produkte versuchen, diese Ausgaben gering zu halten. Das eigentliche Problem von Onlinehändlern wie Amazon ist es nämlich, dass sich Kunden an den Luxus bequemer Rückgaben gewöhnt haben und diese auch zur Basis ihrer Kaufentscheidung machen. Nicht nur kostenlose Amazon-Rücksendungen sind also besonders attraktiv, weil sie ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand vollzogen werden können.
Quellen: Standard, Business Insider
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