Eigentlich steht es um Amazon momentan ganz gut. Dass das immer so bleiben wird, halten Experten jedoch für sehr unwahrscheinlich. Einer von ihnen ist Dough Stephens, ein Einzelhandelexperte und Futurist aus Kanada. Er sagt das Ende von Amazon voraus. Seine Prophezeiung folgt nicht lang nach einer Einschätzung von Amazon-CEO Jeff Bezos, der seinem eigenen Unternehmen ebenfalls den Bankrott zutraut.
Das Ende von Amazon: Dieser Mann sagt wann und warum
Stephens beschreibt Amazon als innovativ, bahnbrechend und kundenorientiert. Auch der Wachstumskurs des Unternehmens begeistert den Experten. Und dennoch: Die Jahre von Amazon seien gezählt, so der Futurist. Seine Begründung: Vor Jahren galten solche Attribute noch einem anderen Unternehmen, das mittlerweile um sein Überleben kämpfen muss – der Handelskette Walmart. Es gibt jedoch noch drei weitere Gründe, die Stephens zufolge für den Untergang von Amazon sprechen.
#1 Amazon ist blind für Veränderungen
Eine falsche Überzeugung, die Amazon ans Ende treiben wird, sei die Annahme, Amazon könne auch in Zukunft durch das erfolgreich bleiben, was in der Vergangenheit bereits Erfolge für das Unternehmen garantiert hat, so Stephens. Ein solches Denken sorge für tote Winkel. Unternehmen laufen Gefahr, Markt-, Technologie- und Verbraucherveränderungen, die offensichtlich sind, nicht wahrzunehmen.
#2 Amazon vernachlässigt Kundenbedürfnisse
Stephens vergleicht das Einkaufserlebnis bei Amazon mit einer Kettensäge: Es sei effizient, effektiv, macht aber nicht wirklich Spaß. Amazon ist nur darauf ausgelegt, eins zu tun: Die größte Auswahl an Produkten mit der höchsten Geschwindigkeit und Bequemlichkeit zu liefern. Und wenn Kunden wissen, was sie suchen, ist Amazon ein scharfes Werkzeug, das hervorragend funktioniert.
Ein wichtiges Detail fehle Amazon Stephens zufolge jedoch: Das Onlineshopping-Portal befriedige nicht alle Bedürfnisse, die mit dem Einkaufen verbunden sind. Menschen kauften auch ein, um Kontakte zu knüpfen, neues zu entdecken und nach Dingen zu suchen. Das Einkaufen bei Amazon bleibe jedoch eine einsames und freudloses Unterfangen.
Zumindest in diesem Punkt trifft Stephens mit seiner Meinung auch die Ansichten von Amazon-CEO Jeff Bezos. Dieser hält es für besonders wichtig, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und nicht das Unternehmen. Nur so könne das Überleben des Konzerns gesichert werden. Andersfall, so glaubt Jeff Bezos, würde Amazon mit Sicherheit pleite gehen wird
#3 Amazons Gründer wird zu stark gehypt
Ein dritter Faktor, der laut Stephens zum Ende von Amazon führen wird, ist der Personenkult um Jeff Bezos selbst. Von Gründern geführte Unternehmen verzeichnen oft große Erfolge, durch die Mentalität, die von ihnen ausgeht. Schwierig wird es dann, wenn diese Person wegfällt. Was wäre denn schon ein Tesla ohne Elon Musk, ein Facebook ohne Mark Zuckerberg und ein Amazon ohne Jeff Bezos? Sollte sein Einfluss im Unternehmen mit der Zeit nachlassen, könnte auch dies zum Ende von Amazon führen.
Ein solcher Personenkult soll übrigens auch Elon Musk und Tesla zum Verhängnis werden, wenn es nach anderen Experten geht.
Wie lange uns die Onlineshopping-Plattform noch erhalten bleibt, wird sich zeigen. Denn auch wenn Jeff Bezos nicht mehr der reichste Mensch der Welt ist, bedeutet dies noch nicht das unmittelbare Ende von Amazon. Spannend ist zumindest, wie Jeff Bezos die Anfänge mit seinem heute so erfolgreichen Unternehmen beschreibt.