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Elon Musk vor neuer Tesla-Pleite: Deutsche Gigafactory hat ein Problem

Das war's dann wohl auch schon wieder mit Elon Musks Plänen einer Gigafactory bei Berlin. Die brandenburgische Fledermaus grätscht ihm dazwischen.

Elon Musk
Die deutsche Gigafactory macht Elon Musk ordentlich zu schaffen. Foto: EPA/FC chs

Elon Musk vs. brandenburgische Fledermaus – Was sich nach dem Cameo-Auftritt in einem deutschen Low-Budget „Batman“-Abklatsch anhört ist aktuell schmerzhafte Realität. Denn die Gigafactory, die der Tesla-Gründer nahe Berlin errichten lassen will, hat ein Problem mit dieser und einigen weiteren Tierarten. Sie besiedeln nämlich den Baugrund, auf dem das neue Tesla-Werk bis Ende 2021 erste Fahrzeuge produzieren sollte.

Update: Elon Musk kauft Gigafactory-Baugrund

Tesla hat Mitte Januar dem Kauf eines rund 300 Hektar großen Grundstücks in Grünheide, Brandenburg, zugestimmt. Dort soll die neue Gigafactory errichtet werden, doch sträuben sich nach wie vor Anwohner und Naturschützer gegen die neue Fabrik. Rund 40,91 Millionen Euro zahlte der Autobauer für den neuen Baugrund. Nun jedoch hat Elon Musk ein neues Problem:

„Es hat sich herausgestellt, dass entgegen ursprünglicher Erwartungen auf dem Gelände Weltkrieg-II-Munition vermutet wird – konkret amerikanische Fliegerbomben“, zitiert rbb24 Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne). Noch immer warne außerdem der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) vor Wasserengpässen beim Bau der neuen Gigafactory.

So groß wird die Tesla-Fabrik in Brandenburg

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Der Autohersteller Tesla plant eine Fabrik für 10.000 Mitarbeiter in Grünheide, östlich von Berlin. Doch behördliche Auflagen und Proteste aus der Bevölkerung gefährden den Bau.

Elon Musk: Die Gigafactory und der Naturschutz

Satte vier Milliarden Euro will Elon Musk in den Bau der Gigafactory im brandenburgischen Freienbring investieren. Doch siedeln auf dem Baugrundstück, das der Autobauer für das neue Tesla-Werk auserkoren hatte neben geschützten Reptilienarten auch Baumfalken und Fledermäuse, bestätigte nun Christiane Schröder, Geschäftsführerin des NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.), dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Auch die Flora müsse unter dem ambitionierten Bauvorhaben leiden: Im Rahmen der Maßnahmen wäre die Rodung von rund 70 Hektar Kieferwald nötig. Zwar müsste der Konzern dem Landeswaldgesetz Brandenburgs entsprechend anderswo 210 Hektar Wald aufforsten, um diesen Schaden zu „begleichen“, allerdings habe er bislang weder Naturschutzverbände noch Bürger in das Vorhaben einbezogen.

„Wir erwarten jetzt vollständige Transparenz“ seitens Tesla

„Wir erwarten jetzt vollständige Transparenz bei den weiteren Schritten und die Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Anforderungen“, zitiert eine aktuelle Pressemitteilung den brandenburgischen NABU-Landesvorsitzenden Friedhelm Schmitz-Jersch. „Der zugrundeliegende Bebauungsplan ist fast 20 Jahre alt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen verändert, so ist z. B. derzeit nicht bekannt, ob im Rahmen des damaligen Bebauungsplanverfahrens die natur- und artenschutzrechtlichen Belange ausreichend berücksichtigt wurden.“

Auch die Baugenehmigung des Landeskreises Oder-Spree für die Gigafactory steht derzeit noch aus, weshalb abzuwarten bleibt, ob Elon Musk seine Pläne tatsächlich einhalten können wird. Doch scheint aus den Naturschutzbedenken, die einzige Gegenwehr zu kommen. Selbst VW reagierte überraschend freundlich auf Elon Musks Einmarsch – möglicherweise weil dieser mit Tesla dem Ende entgegenblickt? Dennoch: Elon Musks Plan der neuen Tesla-Gigafactory verblüfft.

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