In den letzten Monaten hielten sich viele Menschen häufiger zuhause auf. Das heimische Netzwerk wurde nicht nur für private Zwecke genutzt, sondern auch um zu arbeiten. In solch einer Situation ist WLAN-Sicherheit besonders wichtig. Doch genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Denn eine neue Studie konnte feststellen, dass Hackerangriffe auf WLAN-Router sich in den letzten Monaten gehäuft haben.
WLAN-Router unter Attacke: Hacker nutzen Schwachstellen aus
Der Anbieter für Antiviren-Programme, Trend Micro, hat in einer neuen Studie festgestellt, dass Hackerangriffe auf WLAN-Router, die zu privaten Haushalten gehören, vor allem während der Corona-Pandemie zugenommen haben. Unabhängig davon ist ein Aufwärtstrend zu erkennen, der beunruhigend ist. Die Studie befasste sich damit, wie viele unerlaubte Zugriffe es auf WLAN-Router weltweit gab.
Hacker nutzen oftmals dieselbe Angriffsmethode
In erster Linie scheint die Brute-Force-Methode („rohe Gewalt“) der auffälligste Versuch zu sein, um deine WLAN-Sicherheit zu zerstören. Dabei probiert der Hacker so lange herum, bis dein Passwort geknackt wurde. Dazu greifen sie meist auf ein vorhandenes Repertoire an Passwörtern zu. Ein Algorithmus probiert mögliche Varianten aus, bis der WLAN-Router geknackt wurde. Besonders erfolgreich ist die Brute-Force-Methode also bei kurzen Codes. Je länger und je variabler ein Passwort ist, desto mehr Optionen haben die Kriminelle, um es zu erraten.
Die Studie erstreckt sich vom Zeitraum Januar 2019 bis März 2020. Dadurch wird deutlich, dass die Zahlen insgesamt stark gestiegen sind:
- Januar 2019: 9.163.172 Millionen versuchte Hackerangriffe
- März 2020: 193.713.764 Millionen versuchte Angriffe
- Höchstwert im Dezember 2019: 248.783.511 Millionen versuchte Hackerangriffe
Diese WLAN-Router sind besonders gefährdet
Wenn du dir nun Sorgen um deine WLAN-Sicherheit machst, solltest du wissen, dass Geräte, die nur lasche Sicherheitsvorkehrungen besitzen, oftmals in den Fokus solcher Angriffe geraten. Veraltete Firmware lädt quasi zu Attacken ein. Von einem WLAN-Router aus können Kriminelle auch auf alle anderen verbundenen Geräte zugreifen. Deswegen sind sie so attraktiv für Hacker. Während der Zeit im Homeoffice wurde ebenfalls das heimische Netzwerk genutzt. Es bietet weniger WLAN-Sicherheit als ein Firmennetzwerk. So gibt es für Hacker auch in dieser Hinsicht den ein oder anderen Anreiz auf fremde Daten zuzugreifen.
Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik macht aber nicht die User verantwortlich, sondern die Hersteller von WLAN-Routern. Sie müssen die notwendige Sicherheitssoftware zur Verfügung stellen. Du selbst solltest nur die zur Verfügung gestellten Updates auch anwenden. Voreingestellte Passwörter sollten außerdem immer geändert werden. Fernzugriffe lassen sich auch abwehren. Für Gäste bietet sich ein Gastzugang an.
So sorgst du nicht nur für mehr WLAN-Sicherheit, sondern machst es auch Hackern etwas schwerer. Wenn du dir einen neuen WLAN-Router kaufen möchtest, solltest du unbedingt auf diesen Faktor achten. Auch diese WLAN-Router öffnen Kriminellen die Türen.