Patrick Felke, Professor für IT-Sicherheit an der Hochschule Emden/Leer, hat im Überwachungskamera-Test gleich mehrere Systeme auf die Probe gestellt. Genauer noch ließ er seine Studierenden erheben, welche Sicherheitslücken dir im Smart Home gefährlich werden können. Erschreckenderweise schien es gar nicht mal schwierig, die untersuchten Modelle zu hacken.
Überwachungskameras: Test liefert erschreckende Ergebnisse
Mittels des Programms eines seiner Studenten sei es ein Leichtes, die geprüfte Kamera anzugreifen, erklärt Felke im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Die einzige Voraussetzung dafür sei, „dass das betroffene Kameramodell durch die standardmäßig aktivierte ‚Plug and Play‘-Funktion aus dem Internet erreichbar ist“. Es sei ausgesprochen einfach, eine entsprechende Benutzeroberfläche zu schreiben, die nicht länger nur im Überwachungskamera-Test, sondern auch für Laien nutzbar wäre.
„Zunächst einmal kann er die Bilder sehen und den Ton, den die Kamera aufnimmt“, so der IT-Sicherheitsexperte weiter. „Wenn auf der Kamera etwas gespeichert ist, kann man auch darauf zugreifen. Am schlimmsten aber fanden wir, dass man damit Zutritt ins gesamte Netzwerk bekommt, in einer Wohnung oder auch in einer Firma.“
Doch stellen die Kameras längst nicht das einzige Einfallstor dar. Es gebe beispielsweise auch „vernetzte Systeme für Türschlösser, Fenstersensoren und so weiter von namhaften Herstellern, dabei konnte man durch das Senden einzelner, bestimmter Datenpakete für 20 oder 30 Minuten das gesamte Smart-Home-Netz lahmlegen“.
Fazit der Untersuchung
Bevor du also ein solches Gerät kaufst, solltest du Professor Felke zufolge im Netz danach suchen, „welche Art von Gütesiegel und veröffentlichte Schwachstellen es gibt“. Vor allem beim Kauf smarter Türschlösser solltest du die Augen offenhalten, da sie sich nicht nur sprichwörtlich als „Einfallstor“ outen können. Abseits des Überwachungskamera-Tests können Smart Home-Geräte jedoch einige Zeit sparen.