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Organe aus Weltraumfabriken? Ein Startup plant groß

In wenigen Jahren gibt es wohl schon ganze Fabriken im Weltraum, in denen Organe gezüchtet werden. So plant es zumindest das Startup Varda.

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Das Startup Varda plant Weltraumfabriken zur Organzucht ab 2024. Foto: Getty Images / Max Dannenbaum

Organe sind ein kostbares Gut, viele Menschen sterben nach jahrelanger Qual auf der Warteliste. Für diese Menschen gibt es jetzt Hoffnung, da nun ganze Fabriken im Weltraum zur Organzucht geplant sind.

Warum ist Weltraumschrott so ein großes Problem?

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Aus diesem Grund müssen müssen wir jetzt schon reagieren, um den Weltraum frei von Schrott zu halten.

Fabriken im All: Das sind die Planungen des Startups

Das erst acht Monate alte Startup Varda hat vor kurzem eine Serie-A Finanzierung von über 42 Millionen US-Dollar erhalten. Direkt im Anschluss kam dann ein Deal mit Rocket Lab zustande, durch den das Startup jetzt an drei, eventuell auch vier, Transportsatelliten gelangt. Die Raumsonden heißen Photon und sollen bis 2024 abschussbereit sein.

Warum eine Fabrik im Weltraum?

Der Grund für die zuerst absurd klingende Idee ist die Physik. Organe zu züchten ist durch die Gravitationsverhältnisse auf der Erde nicht möglich, doch in der Schwerelosigkeit könnte es funktionieren. Durch Mikrogravitation sollen so nach TechCrunch biogedruckte Zellen und Organe gezüchtet und spezielle Pharmazeutika, Halbleiter und Glasfaserkabel hergestellt werden.

Wird die Rechnung hinter dem Plan aufgehen?

Raumsonden und Ausflüge ins All sind nahezu unbezahlbar, doch gilt dies auch für Organe. Medikamente sind gleichfalls gefragt und schießen mit ihren Preisen in die Millionenhöhe. Durch die Mikrogravitation wären die von Varda hergestellten Produkte mehr als einzigartig und könnten wohl kaum so einfach von anderen Konzernen kopiert werden.

Gigantische Transportwege in Aussicht

Um in den Weltraum zu gelangen, die Fabrik dort zum Laufen zu bringen und die fertigen Produkte wieder sicher auf die Erde zu transportieren, braucht es eine Menge Technik, Geld sowie Zeit.

Der Plan von Varda lautet, die jeweiligen Satelliten in zwei Teile zu separieren. Das Herz der Raumsonden bestehe aus einer Mikrogravitations-Fertigungssonde, in der die Weltraumfabrik ihren Sitz haben wird. Zusätzlich ist eine Wiedereintrittskapsel geplant, in der die hergestellten Organe, Pharmazeutika und Geräte den Weltraum sicher wieder verlassen und auf der Erde landen.

Delian Asparouhov, Mitgründer von Varda, verrät gegenüber TechCrunch, dass die Wiedereintrittskapseln in der Anfangsphase bis zu 60 Kilogramm transportieren können, diese Zahl aber noch steigen soll. Insgesamt sollen vom Abflug bis zur Landung etwa drei Monate vergehen, gab Rocket Lab bekannt.

Ein Blick in die Zukunft: Der Traum von riesigen Weltraumfabriken

Varda berichtet, dass unter anderem die NASA sehr interessiert an ihrem Vorhaben sei. Asparouhov äußerte sich bisher stets zuversichtlich und sagte „Wir werden diese erste Weltraumfabrik beweisen.“

Er erläutert, dass ihr Projekt in kleinen Schritten wachsen soll. In der Zukunft könne er sich vorstellen, dass Vardas Fabriken im All einmal so groß oder vielleicht sogar zehnmal so groß wie die Internationale Raumstation sind.

Für die Zukunft sind in der Weltall-Branche auch allgemein viele Dinge geplant. Langstreckenflüge in andere Ecken des Universums könnten zum Beispiel ermöglicht werden, indem die Passagiere eingefroren werden. Die TU Wien hingegen arbeitet daran, gewisse Chip-Organe zu drucken.

Quellen: TechCrunch

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